„Herr Lehrer, wo kommen die Ziffern eigentlich her? Wann hat man das Zählen gelernt? Was ist der Ursprung der Zahlen?“ Auf diese ihn damals einigermaßen verwirrenden Fragen seiner Schüler hat der aus Marokko gebürtige Autor, Mathematikprofessor von Beruf, mit seinem Standardwerk umfassend geantwortet.
In der konzentrierten Darstellung der Geschichte des Zahlenbewußtseins, der Rechen verfahren, der Ziffern, Zahlen, Zeichen, der Ziffernsysteme und der Zahlschrift wirkt scheinbar Selbstverständliches plötzlich faszinierend, etwa das Dezimalsystem, das sich jenem auf der Zahl Zwölf basierenden unterlegen erweist.
Der Autor zeigt die bedeutende Rolle nicht-europäischer Kulturen bei der „Erfindung“ der Ziffern, des Stellenwertsystems und ähnlichem. In einem eigenen Kapitel werden die erstaunlichen Leistungen der untergegangenen Mayakul-tur gewürdigt; zu ihnen gehören die Entdeckung des Positionssystems und der Null. Die „arabischen“ Ziffern stammen tatsächlich aus Nordindien, würden aber von den Arabern nach Spanien übermittelt und revolutionierten die Mathematik.
In der mit wissenschaftlicher Akribie verfaßten, fundierten Arbeit sorgen rund 800 Abbildungen, Tabellen und Zeichnungen für die nötige Anschaulichkeit.
UNIVERSALGESCHICHTE DER ZAHLEN. Von Georges Ifrah. Mit 797 Abbildungen, Tabellen und Zeichnungen des Autors. Campus Verlag, Frankfurt/Main, New York 1989.600 Seiten, öS 364,80.
