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Verhalten und besinnlich

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Johann Strauß' Meisteroperette „Der Zigeunerbaron” dominiert heuer auf der Bregenzer Seebühne, insgesamt die dritte Einstudierung des Werkes, nach den Jahren 1951 und 1961, und diesmal als „komische Oper” deklariert.

Allerdings bleibt diese Inszenierung ihren stark in der Erinnerung verhafteten Vorgängern doch einiges schuldig.

Denn während ein in Bregenz unvergessener Adolf Rott einst die Massen brillant großräumig zu bewegen verstand, bleibt Wac-lav Orlikowskys Regie zumindest bis zur Halbzeit weit statischer, als man sie gerade einem Ballettchef zugetraut hätte.

Erst im dritten Akt wird das See-Spektakel zu einem solchen. Daran hat vor allem die Balletteinlage des tschechischen Tanzensembles Prag mit dem „Kaiserwalzer” vor wasserbesprühter Kulisse des Schlosses Belvedere Anteil.

Eine gewisse Verhaltenheit mit Besinnung auf innere Schönheit bestimmt auch das Musikalische. See-Debütant Erich Binder am Pult der Wiener Symphoniker ist nicht immer erfolgreich in seinem krampfigen Bemühen, um die Uberbrückung der großen Distanzen.

Dafür kommen die Sänger relativ gut weg — vor allem, weil die Akustikanlage durch den Einsatz von Funkmikrophonen endlich Besseres als verzerrte Krächzer übers Wasser trägt.

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