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Wahrer Hintergrund

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Sie kamen um die Mitte des 14. Jahrhunderts aus Mittelfranken nach Kärnten. Es war eine Familie angesehener Bürger, der es wenige Generationen später gelang, in den Adel aufzusteigen: die Khevenhüller zählten bald zu den ersten Geschlechtern des Landes.

Dies gelang ihnen mit Fleiß, mit Ausdauer und mit kleinen Tricks. Denn als über Hans V., der am Hofe Kaiser Maximilian II. diente, gemunkelt wurde, er gehöre einem emporgekommenen Adel an, da unternahm man alles, was man tun konnte: man

erfand Vorfahren und verschaffte sich so einen Stammbaum.

Bald also wurden ritterliche Paare, die nie existierten, zum festen Bestandteil der historischen Genealogie, vor allem seit der großangelegten Khevenhüller- Historie, die Graf Franz Christoph Khevenhüller (1588-1650) in diesem Sinne verfaßte und die er auch illustrieren ließ. Von diesem „zehnjährig schweren Werk“ mit 4760 Seiten schuf sein Mitarbeiter Georg Moshamer eine Kurzfassung, die sogenannte Khevenhül- ler-Chronik.

Wissenschaftlich bearbeitet und kommentiert von Karl Dinklage liegen die Bilder dieser Chronik nun in einer Prachtausgabe der Edition Tusch vor. Wenn auch, wie schon erwähnt, die Personen zum Teil erfunden sind, der Hintergrund, die ihnen beigegebenen Örtlichkeiten, die Städte und Dörfer, die Burgen und Schlösser, es hat sie gegeben oder es gibt sie auch noch immer.

KÄRNTEN UM 1620. Die Bilder der Khe- venhüller-Chronik. Von Karl Dinklage. Edi* tion Tusch, Wien 1980. öS 1.600.-.

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