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Sie schufen, und so lautet der Untertitel des Buches, die „deutsche Malerei des Expressiven Realismus von 1925 bis 1975”. Es sind Maler, diezwischen 1890 und 1905 geboren wurden und die ihr Leben eher unspektakulär aufbauten und im Schatten sensationell empfundener Kunstentwicklungen und Sprünge arbeiteten. Ereignishaft hingegen waren die Erfahrungen, die sie machen mußten: der Erste Weltkrieg, die Notjahre der Nachkriegszeit, die fürchterlichen Bedrängnisse und Beschränkungen durch das Dritte Reich. Nach all dem wurden sie auch noch die Opfer der „Besonderheiten einseitiger Anknüpfung an der Vergangenheit”.

Vielleicht blieben sie auch im Schatten, weil sie sich nicht recht einordnen ließen: weder in die Lade der Abstrakten, noch in die der Sur-realen und - letzter Versuch - auch nicht in die der Neuen Sachlichkeit. Also nannte man sie Einzelpersönlichkeiten in der Nachfolge des Expressionismus.

Und gerade dagegen kämpft Rainer Zimmermann, der Autor des Buches, an. Er hat 200 dieser beinahe Vergessenen, die zwar kein Stil, wohl aber eine künstlerische Grundhaltung einigt, zusammengefaßt und er zeigt mit ihrem Schaffen jene künstlerische Erscheinung, mit der die Lücke in der geistigen Kontinuität Deutschlands und Österreichs vielleicht zu schließen ist.

Für diese „Kunst der verschollenen Generation” führt der Autor eine engagierte Schreibe, mit der er auch so manche Hiebe austeilt. Die daneben gegangen sind, die können ja bei der nächsten Auflage unberücksichtigt bleiben.

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