Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Von Florenz nach Salzburg
hael Haydns stehen zwischen viel lirchlicher und weltlicher Vokalmusik und iner stattlichen Anzahl von Instrumentalmerken auch einige, meist lateinische, für eiern der Salzburger Universität geschrie-ene Singspiele. Neben diesen figuriert als IniW,
aMelßcKart, Dr. Conrad PTitz n e r, die lUtographe Partitur des Werkes 1958 im Archiv des „Istituto musicale Luigi Cheru- dni“ in Florenz aufstöberte, fand er daruf einen Vermerk, wonach sie Bernhard 'aumgartner bereits 1939 eingesehen hatte, 'äumgartner hatte daraus keine prak- ischen Konsequenzen gezogen, anders )r. Pfitzner, der voll Entdeckerfreude und n das Werk verliebt mit Eifer die Vorbereitungen für eine Aufführung und da- nit Wiedererweckung der einzigen Oper Aichaei Haydns in die Wege leitete. Auch lie Übersetzung des von einem unbekann- en Autor stammenden italienischen Textes ns Deutsche hat er mit Geschick vor- -enommen.
Und nun war es also so weit, daß das alzburger Landestheater Michael Haydns .Perseus und Andromeda“ im Rahmen der Mozart-Woche 1961 herausbringen konnte, las konnte eine Sensation werden, zumin- lest war es ein bemerkenswertes Ereignis, md demgemäß hatte sich zur ersten Äuf- ührung auch von nah und fern eine zum großen Teil fachlich interessierte Zuhörer- chaft eingefunden. Aber die Sensation lieb aus, nicht jedoch die Überraschung, lie bestand darin, daß man feststellen nußte, daß Haydn im Todesjahr Glucks md im Entstehungsjahr von Mozarts „Don jiovanni“ eine Partitur geschrieben hatte,
ch nach jenem neapolitanischen Scher gelegt, gegen das Gluck revoltiert hat: „Arienbündel“ aus Dacapoarien, w schon der Händel-Renaissance in d anziger Jahren gefährlich geworden w übrigen bestätigte die Aufführung, d iydn kein Theatermensch war .Seiner . h hūbsčhen. und nšeistetlfcjt gekonnt islk 'fėhleh bis 'auf einige MöMente ga a gar" alle' 'Trämafisctieri Eigenschaft daß nicht selten im Orchester oh len Bezug auf die Handlung und d xt musiziert wird. Auch was die Vi lorollen anbelangt, kann man von dr itischer Charakterisierung nicht g echen. Daß die Chöre sehr wirkst d und sich auch in den Accompagnat zitativen manches Überraschende find nn den Gesamteindruck der Musealit um ändern.
Mladen Basic als musikalischer Li und Stephan Beini als Gastregisse tten sich viel Mühe gegeben und wt -i durch die hübsche Bühnengestaltu: alfgang V o 11 h a r d s, die gut entwc len Kostüme Edith Pfitzners, ė ichtigen Chorleistungen und die vi elotte M r a c e k dekorativ chore tphierten Tänze unterstützt. Mit Ar hme der begabten Marie D a v e 1 u y t idromeda standen die übrigen Darstell dem Niveau von Konservatorium rbietungen nahe. Weder Gunnar Gun Kepheus noch Oscar Steiger i ;sen Bruder Phineus noch Richard vi r o o m a n n als Perseus konnten da llerisch befriedigen. Trotzdem gab es i t Mühe Lohn viel Beifall. Als Ergä ngsbeitrag für unsere Haydn-Kenntnis r der Abend jedenfalls von Interesse.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!