Neuer Bischofs-Vorsitzender Georg Bätzing: Integrator und Moderator
Der Limburger Bischof Georg Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Was ihm in seiner Diözese gelang – Befriedung – ist auch an der deutschen Kirchenspitze nötig.
Der Limburger Bischof Georg Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Was ihm in seiner Diözese gelang – Befriedung – ist auch an der deutschen Kirchenspitze nötig.
Ein Generationswechsel ist es genau genommen nicht, wohl aber ein Stilwandel: Georg Bätzing, Bischof des kleinen, aber vermögensstarken Bistums Limburg, ist bei der jüngsten Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu deren neuem Vorsitzenden gewählt worden und folgt damit dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, nach. Gilt Marx als besonders durchsetzungsfähig und gelegentlich autoritär, ja manchem Beobachter gar als „Rambo mit Kardinalshut“, so wird sein Nachfolger allgemein als Integrator und Moderator gewürdigt. Es ist kein Zufall, dass Bätzings Wahlspruch als Bischof „Congrega in unum (Führe zusammen)“ lautet.
Bätzing, 1961 in Kirchen (Sieg) geboren, kommt aus dem Bistum Trier. Er studierte in der „ältesten Stadt Deutschlands“, wie Trier sich stolz nennt, und in Freiburg Katholische Theologie und Philosophie. Später leitete er übrigens unter dem damaligen Trierer Bischof Reinhard Marx – das Trierer Priesterseminar, das er einst selbst besucht hatte, und wurde 2012 zum Generalvikar seines Heimatbistums ernannt.
2016 wurde er als Nachfolger des „Protzbischofs“ Franz-Peter Tebartz-van Elst zum Bischof von Limburg geweiht. Dort gelang es ihm, auf einem verminten Gelände und in einer vom Skandal um Tebartz-van Elst und seine 31 Millionen Euro teure Bischofsresidenz aufgewühlten, zerrütteten Diözese die Gemüter zu beruhigen, die von seinem Vorgänger gedemütigten Mitarbeiter aufzurichten und für eine Befriedung zu sorgen.
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