Von keinem gelten die Worte Rudolf Borchardts wohl so sehr wie von Paris von Gütersloh: „In der Atmosphäre des Geistes sind Achtzehnjährige nicht unter allen Umständen jünger als Achtzigjährige, ja sogar als sogenannte Tote.“ Wieder einmal mehr beweist das sein neuester Roman, in dem es um die beiden berühmten Gestalten von Faust und Mephisto geht. Einerseits läßt Gütersloh bestehen, „in vollkommener Ubereinstimmung mit der rechten Lehre“, daß Wahrheit Wahrheit, Bosheit Bosheit und der Teufel Teufel bleibt, anderseits interpretiert er das „alte Wahre“ derart revolutionierend neu — „Neuinterpretation des Glaubens“ wie man heute gern sagt —, daß man meint, es zum erstenmal zu hören oder zum erstenmal recht verstanden zu haben. Es geht ihm darum, „ohne die Absicht merken zu lassen, auf die via triumphalis der Orthodoxie zu führen“.