Medien berichten nicht objektiv über Terror, Krisen und Kriege. Friedensjournalismus hingegen versucht der strukturellen Gewalt im Mediensystem zu entrinnen.Medien gehen dem Geist des Terrors regelmäßig auf den Leim. So wurde das Bild des jüngsten Terrors vom US-amerikanischen Nachrichtensender CNN geprägt. Im arabischen Raum hingegen richten immer mehr Menschen, die ihre Perspektive nicht auf CNN wiederfinden, ihre Satellitenantennen in Richtung der arabischen Sender Al Jazeera & Co. Das zeigt, dass Medien wie CNN in der Kommunikation mit der arabischen Welt versagen.
Die Furche: Wie haben Sie Martin Luther King 1963 wahrgenommen?Hildegard Goss-Mayr: Ich habe ihn damals sehr konkret wahrgenommen, denn ich habe zu der Zeit in Lateinamerika gearbeitet. Wir haben dort gegen die Diktaturen gewaltfreien Widerstand aufgebaut - da war uns die Arbeit von King natürlich ein großes Vorbild. Für mich war - vom Glauben her gesehen - ganz wichtig, dass Martin Luther King die Bergpredigt nicht als Utopie verstanden hat, sondern die Gewaltfreiheit Jesu, die dort zum Ausdruck kommt, als Kraft zur Überwindung von Unrecht hier und heute - bis zu den Strukturen, d.h.,