Wie redet man eigentlich heutzutage im deutschen Sprachraum einen Geistlichen an? Der gute alte Hochwürden ist im Zuge postkonziliärer Demokratisierung verschwunden — ersatzlos. Es gibt keine Anrede mehr, die auf jeden geweihten Priester paßt, vom jüngsten Kaplan bis zum päpstlichen Hausprälaten. Der Gläubige muß sich stattdessen im österreichischen Titel-Eiertanz üben. Er muß den Herrn Doktor vom Herrn Religionsprofessor unterscheiden 1ernen und den Caritasdirektor vom Konsistorialrat — sofern er es nicht überhaupt vorzieht, wie jüngst ein Starlet bei einem