Die nachfolgenden Aufzeichnungen des einstigen Chefredakteurs der „Reichspost" und gegenwärtigen Herausgebers der „Furche" knüpfen an ein bedeutsames Kapitel der Vorgeschichte des ersten Weltkrieges an. Das Belvedere, der Wiener Wohnsitz des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdinand, wurde die Arbeitsstätte für große reichsreformerische Pläne, die mit hoher Konsequenz auf den inneren Neubau der Monarchie, die Autonomie und Befriedung der nationalen Minoritäten, außenpolitisch auf die Pflege der Freundschaft mit dem Deutschen Reiche und auf eine Verständigung, womöglich ein Bündnis mit Rußland zur Erhaltung des Weltfriedens gerichtet waren. Unter der Leitung eines genialen Offiziers, des Generalstabsmajors Alexander Brosch, wurde die im Unteren Belvedere untergebrachte Militärkanzlei des Thronfolgers der Sammelpunkt wertvoller Menschen aus allen Nationen des Gesamtreiches. In diese „Werkstatt des Thronfolgers“ führen die Erinnerungen des Autors, ein kleiner Ausschnitt aus einem großen lebensvollen Zeitgemälde, das über tragische Abstürze hinweg die schicksalhafte untrennbare Zusammengehörigkeit des Gestern und Heute kennzeichnet.