Es mag nun wohl mehr als fünfzig Jahre her sein, daß zu meinem Vater, der damals gerade die Wiener Universität bezogen hatte, einer seiner Freunde gesprächsweise sagte: „Weißt du, wie weit ichs bringen möchte? Zum Domkapellmeister von Sankt Stephan! Dann hätte ich' mein Lebensziel erreicht!“ Der Sprecher war ein junger Mensch, war zum Studium der Musik aus seiner sudetenländischen Heimat nach Wien ge-. kommen und hieß Ferdinand Habel.Als ungefähr ein Vierteljahrhundert später der Wiener Domkapellmeister August Weirich starb und die Frage der Nachfolgerschaft sich stellte, war