In etiler lauwarmen Sommernacht liest der zwanzigjährige Hörer der Grazer Universität Hermann Bahr oben auf dem Schöckel einer kleinen Schar von Studienkollegen aus Nietzsches „Zarathustra“ vor. Seine lebhaften braunen Augen verraten inneres Feuer; die Worte, die sich plastisch, zwischen den Lippen formen, weisen auf eine starke rednerische Begabung. Das hat man schon in Wien erkannt und ihn darum eingeladen, die Trauerrede auf den Tod Richard Wagners zu halten. Aber dem impulsiven jungen Linzer war das Temperament durchgegangen.Doch auch in Graz leidet es den Unrast nicht lange. Als