Auf das Stichwort „Prioritäten“ reagiert Leopold Gratz allergisch. Nach dem Krieg war es leicht, Prioritäten zu setzen, die eben das Unerläßliche vor dem Notwendigen, dieses vor dem Wünschbaren rangieren ließen. Heute sind im wesentlichen alle Notwendigkeiten gedeckt. Statt drei Prioritäten gibt es 400 Wünsche, die an sich gleichberechtigt nebeneinander stünden und auch auf gleicher Ebene berücksichtigt werden müssen. Dazu gehören Wünsche, die im Bereich der Kultur an den Bürgermeister gestellt werden.