Am 15. Mai 1955 stand ich in Wien an der Seite unseres Außenministers Antoine Pinay: ein Tag, der denen, die ihn erlebt haben, unvergeßlich bleiben wird.Ich war schon seit Jahren am Quai d'Orsay (dem französischen Außenministerium) mit den europäischen Angelegenheiten befaßt gewesen und hatte mit Bestürzung, aber ohne Erstaunen, das Stagnieren der Verhandlungen zwischen den vier Besatzungsmächten über den österreichischen Staatsvertrag beobachtet. Plötzlich wurde es Licht: die Sowjets zeigten sich endlich zugänglicher, der Weg zur Unterzeichnung wurde freigegeben.Ein ganzes Volk