Als im September 1973 Bischöfe und Theologen der altorientalischen Kirchen sich in Wien-Lainz zu inoffiziellen Besprechungen mit katholischen Theologen trafen, war dies ein weiterer Schritt vorwärts auf dem beschwerlichen Weg zu einer Verständigung der beiden Traditionen, die sich über 1500 Jahre lang auseinandergelebt hatten. Den Anfang dieses Gesprächs hatte die Wiener Konsultation von 1971 gesetzt, die ebenfalls der Initiative der ökumenischen Stiftung Pro Oriente und da vor allem der dynamischen Persönlichkeit des im Oktober verstorbenen Mon-signore Otto Mauer zu verdanken war. Bis dahin waren die altorientalischen Kirchen ziemlich am Rande des ökumenischen Interesses gestanden. Nach den vom Weltkirchenrat geförderten Gesprächen zwischen den Altorientalen und den byzantinischen Kirchen von 1964 im dänischen Aarhus war aber die Zeit gekommen, auch mit der lateinischen Kirche die Möglichkeiten einer Wiedervereinigung zu prüfen.