Der Wahlkampf liegt hinter uns, die Wahlresultate stehen fest. Man könnte also einen dicken Schlußstrich unter die Wahlresultate ziehen und sich nicht mehr um das Wieso, Warum und Woher kümmern. Doch gerade bei dieser „Entscheidungswahl” wird man gut daran tun, auch außerhalb der Parteisekretariate die Wahlergebnisse zu analysieren — und mit aller geziemenden Behutsamkeit von den trockenen Zahlen und Tatsachen auf Gedanken, Emotionen und Motivierungen zu schließen.Als Ausgangsposition wollen wir die Ergebnisse der Wahlen zum Nationalrat 1962 rekapitulieren: die Zahl der
Der unter dramatischen Umständen bis auf weiteres verhinderte Streik der Postbediensteten, der langdauernde „vertragslose Zustand“ der Wiener Ärzte, der mit einer Lohnerhöhung beigelegte Streik der Metallarbeiter und die Forderungen zahlreicher weiterer Gruppen haben nicht nur die Frage aufgeworfen, welches Defizit der Staatshaushalt ohne Inflation ertragen kann, sondern sie haben auch an eine viel tiefer reichende Frage gerührt, deren Beantwortung freilich bisher niemals und nirgends einwandfrei gelungen ist — an die nicht erst heute gestellte Frage: Was ist der „gerechte“
Wenn sich herausstellt, daß das kombinierte Arbeitseinkommen beider Ehepartner nicht ausreicht, um neben den Raten für den Wagen, den Fernsehapparat, den Kühlschrank und die Waschmaschine auch noch ein Paar neue Schuhe zu kaufen, dann wird beschlossen, von nun an zu sparen. Wenn der Bundeshaushalt ein Volumen erreicht, das den steuerzahlenden Staatsbürger mit Sorge über die Stabilität der Währung erfüllt, dann wird ernst und entschlossen verkündet, von nun an werde man sparen müssen.So ist also der Mensch als einzelner ebenso wie als Teil des Staatsganzen mit dem Begriff und dem Ziel