Im „Kleinen Stifterbuch“ wird keine Erbauung versucht, die bloß ein Klischee bestätigt, sondern herausgefordert. Der Herausforderer ist Herbert Eisenreich, sein Anliegen denkbar einfach: „Demonstrieren, wie es zu der Entstehung von Kunstwerken kommt, die ihren Verfertiger weit überragen und über Geschlechter hinweg von der Möglichkeit menschlicher Größe zeugen.“ Eisenreich will zeigen, daß erst die Leidenschaften und die Leiden Stifter zu jenem großen Dichter gemacht haben, als den wir ihn kennen (oder nicht kennen): zum Dichter der Ordnung und des Maßes, der Sittlichkeit und