Der Auftakt der Bregenzer Festspiele 1969 war vielleicht schon ihre Krönung. Eine Perle italienischer Opernkunst, Donizettis „Liebestrank“, ging Uber die Szene. Die Inszenierung von Filippo Crivelli und das aus der italienischen Landschaft farbenfroh geschöpfte Bühnenbild versetzten das Premierenpublikum in eine vergangene, aber alle Zeiten entzückende Welt der Schönheit, und als Bruno Amaducci den Taktstock ergriff, war die Gegenwart versunken und für zweieinhalb Stunden zog das Reich der Oper auf, in dem Liebe und Eifersucht die bestimmenden Komponenten sind und sich zum Schluß alles zum besten lösen muß.