Die Rede vom modernen Atheismus suggeriert, es handle sich bei diesem um ein in sich einheitliches Phänomen. Das ist jedoch keineswegs der Fall. Die Vielfalt der Positionen, Richtungen und Tendenzen, in denen er uns entgegentritt, macht es äußerst schwer, bei ihm - über die bloße Infragestellung Gottes hinaus - noch einen gemeinsamen Nenner ausfindig zu machen.Dennoch können wir ihn in grundsätzlicher Hinsicht danach unterscheiden, ob er mehr theoretischer oder mehr praktischer Provenienz ist, ob man aus rein theoretischen, näherhin bestimmten wissenschaftlichen Einsichten meint,
„Of course not, I am a scientist!“ soll ein englischer Nobelpreisträger auf die Frage, ob er an Gott glaube, geantwortet haben. In dieser Antwort spiegelt sich eine Auffassung wider, für die es ausgemacht zu sein scheint, daß sich moderne Wissenschaft und unser Glaube an Gott eo ipso ausschließen, weil eben in den wissenschaftlichen Aussagen Gott nicht vorkommt. Ob das alles tatsächlich so selbstverständlich ist, wie der wissenschaftsgläubigeAtheismus tut, dies ist die entscheidende Frage, um die es in der Auseinandersetzung mit ihm geht.Diese Wissenschaftsgläubigkeit besitzt ein