Es sei höchste Zeit für ein Umdenken in der Entwicklungszusammenarbeit, fordert der Schweizer Philosoph Thomas Kesselring.Die Furche: Herr Kesselring, warum ist Entwicklungshilfe eine zweischneidige Angelegenheit?Thomas Kesselring: Entwicklungshilfe hat neben manchem Positiven - Senkung der Kindersterblichkeit, Verlängerung der Lebenserwartung, Erhöhung der Einschulungsquote - auch Negatives gebracht: Verstärkte Abhängigkeit, Lähmung von Eigeninitiativen, Umweltzerstörung, Korruption auf höchstem Niveau. Entwicklungshilfe ist ein Geschäft geblieben. Solidarität bleibt ein