Wer das Schaffen Heinrich Bolls seit dem Kriege verfolgt hat, der ist in seiner Erzählung „Das Tal der donnernden Hufe“ auf Obertöne aufmerksam geworden, die Handlung und Führung der Geschichte ins Ueberreale transponieren. Bei der dichten und von Assoziationen gespeisten Prosa Bolls kommt es ganz notwendig zu dieser Ueberhöhung. Es ließ sich erwarten, daß diese Obertonreihe in späteren Werken noch stärker dominieren würde.In seinem jüngsten Roman „Billard um halb zehn“ (Kiepenheuer & Witsch, Köln 1959) hat Boll die doppelte Stimmführung prinzipiell verwendet. Die reale
Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn man beim Lesen moderner Gedichte die Problematik der Gegenwartslyrik vergißt. Das poetische Gebilde muß standfest sein und auf theoretische Stützen verzichten können. Die Gedichte Wieland Schmieds empfindet; wir als Gebilde. In dem Titel „Landkarte des Windes“ (Otto-Müll er-Verlag, Salzburg) vereinigt sich das Greifbare mit dem Ungreifbaren. Darin erblicke ich ihre symptomatische Bedeutung. Denn die Binnenwelt der Gefühlslyrik ist ebenso zerfallen wie die historisch geprägte Außenwelt. Aber es gibt eine dritte Dimension. Das Gedicht wird als ein