Der ominöse SA-Mann hat die Partei verlassen, und so ist aus der NSDAP eine zivile NPD geworden. Mit diesem Scherz versucht man in Westdeutschland das Unbehagen zu überspielen, das entstanden ist, seit die NPD in den bayrischen Gemeindewahlen und in den Hamburger Bürgerschaftswahlen 3,8 Prozent erhalten und damit ihren Stimmen anteil seit der Bundestagswahl (zwei Prozent) fast verdoppelt hat. Natürlich bieten diese Zahlen kaum Material, um die wirkliche Stärke der Partei zu analysieren. Schon heute aber zeichnen sich die alten Hochburgen der NSDAP in Franken und Schleswig-Holstein wieder
Auf zwei Säulen ruhte zwölf Jahre lang in Westdeutschland, was man mit dem etwas ominösen Wort Kanzlerdemokratie zu bezeichnen pflegte: auf der Außenpolitik und der freien Marktwirtschaft. Deren beide Exponenten, der Kanzler und sein Vizekanzler, bescheinigten sich zwar mitunter, daß der jeweils andere vom eigenen Ressort wenig oder nichts verstünde. Doch bilden beide eine untrennbare Einheit. Deutschlands heutige Stellung in der Welt wäre ohne Adenauers außenpolitisches Ansehen und Geschick ebensowenig zu denken wie der Aufstieg Deutschlands ohne Erhards freie Marktwirtschaft. Beide