Jahrzehntelang hatten blinde Funktionalisten und'Puristen sie gegen alle Einwände einsichtigerer Beurteiler als häßlichen Architekturstilpantsch verurteilt, als Ausgeburt bürgerlicher Geschmack- und Stillosigkeit, als Produkt phantasielosen Protzen-tums'. Jetzt feiert sie dennoch ihr großes „Comeback“: Die Wiener Ringstraße, eine der bedeutendsten städtebaulichen Leistungen des 19. Jahrhunderts und obendrein ein Gesamtkunstwerk, dem für Wien und Österreich geradezu symbolische Bedeutung zukam, ist große „Denkmalschutzzone“ geworden; auch wenn das sie endgültig rettende Altstadtgesetz (vermutlich aus Spekulationsgründen) noch immer auf sich warten läßt.