Wer heute darangeht, die kulturelle Lage des Burgenlandes zu umreißen, muß sich vor Augen halten, daß dieses östliche Grenzland mit seiner eigenartigen, langgestreckten, in der Mitte abgeschnürten Gestalt und mehr als 150 Kilometern hermetisch abgeriegelter Grenze, das drittkleinste Bundesland Oesterreichs, von drei fremden Völkern umgeben, bei der Wiedervereinigung mit Oesterreich der natürlichen Hauptstadt, nämlich Oedenburgs, beraubt’ wurde: daß sich vor dem ersten Weltkrieg der kulturelle Strahlungspunkt in Budapest befand, das für die Wesensart Deutsch-Westungarns nichts