Im modernen Wald- und Wein-viertler Krahuletz-Museum in Eggenburg zeigt eine Ausstellung, wie das Leben vor 28.000 Jahren aussah. Es wird nun auch im nördlichen Niederösterreich ausgegraben, wie in Südmähren im vorigen Jahrhundert.In einer Zeit der Lößstürme über der Tundra Europas war das Klima in den Karpathenausläufern und Thaya-windungen besonders günstig für die Pflanzen, denen die Wanderwege der Mammuts und Wollnashörner, und später Ren und Pferd, folgten. Sie waren die Nahrungsbasis des Menschen, der hier Überblick und Verstecke zum Anschleichen an seine Beute fand. Hier
Vom nördlichen Nachbarn mit einer ansehnlichen Erweiterung seiner Bestände versorgt, zeigt das Urgeschichtsmuseum in Aspam an derZaya in Niederösterreich in Modellen und sehr schönen Zeichnungen die ersten von Menschen konstruierten Behausungen aus der Ukraine und Polen.In Mezhirich beschwerte man die Ränder der Mammuthautzelte mit den Schädeln der Tiere, manchmal bemalte man diese. In Mezin baute man Hütteneingänge aus ineinanderge-steckten Stoßzähnen der Mammuts. In Unterwisternitz konnte eine komplette Steinzeitsiedlung freigelegt werden - an einer Terrainfurche voller
Bis vor kurzem schloß sich ein Ring um den gesamten Erdball, in dem steinzeitlich lebende Jäger- und Sammlervölker angesiedelt waren. Jetzt ist dieser zerrissen, aber die hohe Intelligenz und die subtilen Anpassungsleistungen vieler verschiedener - nur scheinbar primitiver - Gruppen bleiben bestehen.Australische Aborigines, nordamerikanische Eskimos und Indianer, Buschleute und südostasisatische Andamanen, Bewohner der Tundra und Taiga Sibiriens oder von Feuerland kultivieren diese Fähigkeiten weiter.Sie alle sind oder waren Nutzer ökologischer Nischen mit großer Perfektion, überlebten
Seit die geschlossenen mittelalterlichen Gärtchen der Heiligen und die Prachtgärten barocker Schlösser sich einmal eröffneten, führen viele Wege in die geheimnisvollen Fluchtparadiese des einzelnen. Wie Künstler zwischen 1880 und heute sie aufgespürt haben, hat Gerbert Frodl in einer Ausstellung im Schloß Halbtum liebevoll zusammengestellt. Außerhalb von Raum und Zeit verlocken uns ihre längst verlorenen Traumlandschaften aus Götter- und Menschenhand in die wechselnden Stimmungen der Jahreszeiten. Manchmal sind sie nur angedeutete Metaphern und hypnotischer Sog, oder Beschränk-heit
Die Außenstelle des Historischen Museums der Stadt Wien im Schloß Hetzendorf zeigt Biedermeier-Mode aus den Jahren 1815 bis 48 und gibt damit einen verführerischen Einblick in die riesigen Bestände der Modesammlung der Stadt Wien. Von nun sollen zweimal jährlich sorgfältige Dokumentationen verschiedener Perioden bis herauf zur Gegenwart hier präsentiert werden, soll dem Wandel der Mode nachgegangen werden.Wovon hängt seine Ausrichtung ab? Wer macht überhaupt Mode? Was sind ihre Details? Ist die Industrie (an der Ausstellung lobenswerterweise finanziell beteiligt!) Tod oder Motor für
(Egon Schiele-Museum in Tulln) Zwischen dem neuen Museum an der Donaulände in Tulln und Schie- le besteht ein kompliziertes Ver- hältnis: Zwar saß er nicht hier in Untersuchungshaft sondern in Neulengbach, aber seine dortige Zelle wurde im Tullner Stadtge- fängnis, dem neuen Ausstellungs- ort, nach Zeichnungen rekonstru- iert. Wohl aber ist Schiele in Tulln geboren, nur das war im Bahnhof, dessen Wohntrakt jedoch räumlich die große Nachlaß-Sammlung sei- ner Nichte nicht faßt. Stadt, Land und die Niederöstereichische Eco- Plus-Gesellschaft haben tief in die Tasche gegriffen, um im
(Nationalbibliothek, Wien; bis26. Oktober) Der schützende leder- überzogene Holzdeckel des abend- ländischen Buchblocks wandelte sich von der Romanik bis zum Bie- dermeier. Auf die heißgepreßten farblosen „Blindstempel" karolin- gischer Einbände folgten bald von mittelalterlichen Klöstern verbrei- tete geometrische und vegetabile Ornamente und brachten den Le- derschnitt zur Blüte. Nach der Er- findung des Buchdrucks zeigen gotische Einbände eine Fülle von symbolischen Pflanzen- und Tier- motiven. Knoten- und Flechtwerk- muster leiten die Renaissance mit ihrem Antike- und
(Kokoschka-Geburtshaus Pöchlarn, Regensburger Straße 29; bis 30. August) Die gleiche Sensibilität im Porträt von Pflanze, Tier und Mensch, das gleiche unbeirrbare Erfilssen von Individualitäten, das Vergangenes und Zukünftiges miteinbezieht. All diese Fähigkeiten hat Oskar Kokoschka in seiner englischen Meisterschülerin Ishbel McWhirter richtig erkannt und weiter ausgebildet.Im Verzicht auf Abstraktion wird Charakter in einer Tiefe erschlossen, die fast hellseherisch anmutet. Nur diejenigen, die sich ihrem Objekt liebend völlig öffnen - so wie auch er es konnte - wird eine solche
(Fischereimuseum Orth; bis 15. November) Im Schloß Orth ist die überquellende, längst bedrohte unversehrte Natur- und Tierwelt des Donaudeltas dokumentiert, die eine Brünner Gruppe junger Wis- senschafter in Privatinitiative und zehnjähriger Arbeit im rumänisch- russischen Militär-Sperrgebiet er- forschte. In ihren Feucht- und Trok- kenbiotopen gibt es Vogelstimmen, Pelikane nisten auf schwimmen- den Schilf inseln. Der paläozoische Stör „schrumpft" und schwindet, kommt niemals mehr bis in Strau- binger Netze, auch der Huchen erreicht nur mehr ein Zehntel sei- ner früheren
In der Nationalbibliothek ist bis 8. Oktober eine exquisite Ausstellung zusehen* „ Austria picta-öster-reich auf alten Karten und Ansichten“ Unsere früheste Peutingeria-nische Straßennetzkarte zeigt die Donauländer im 4. Jahrhundert Das Mittelalter fahndete nach kosmischen Weltordnungen; Wissenschaft und Abenteuerlust wagten sich aufs Meer. Barocke Darstellungen waren oft Kunstwerke.Eine erste Großausstellung dieser Entwicklungen bis zum Ende der fünfziger Jahre gibt wissenschaftlich gründlich erarbeitete Auskunft über Österreichs Rolle dabei: Schon die frühesten
(Pöchlam, Regensburger Straße 29; bis 17. September) Im siebzehnten Jahr ihres Bestehens konnte die österreichische Kokoschka-Dokumentation im Geburtshaus des Künstlers für ihre jährUche Som-meraussteUimg Anleihen bei der neugegründeten Fondation in Ve-vey in der Schweiz machen. In diese „Eriimerungsstiftimg“ führte die Witwe Olda Kokoschka kürzlich den Nachlaß ihres Mannes über, den sie bisher in der Nähe des Sterbeortes Villeneuve gehütet und durch ständige Neuankäufe ergänzt hatte.Die neunzehn Leihgaben dieser Ausstellung umfassen die in Pöchlam schwächer vertretene
In der seit achtzig Jahren vom Denkmalamt herausgegebenen Reihe der Kunsttopographien ist nun zum 300-Jahr-Jubiläum des Barockstiftes St Florian und nach zehnjähriger Arbeit der 48. Band, die Aufarbeitung seiner Kunstsammlung, erschienen. Sämtliche 2500 Objekte des Stiftes waren anfangs solche täglicher Benutzung, nicht nur der Andacht, sondern auch weltlicher Art, in der nach Melk und Altenburg dritten Raststation kaiserlicher Reisewege. Mit der Zeit wurden sie dann ztun wertvollen Sammlimgsbestand. Der gute Ruf des Stifts als Stätte historischer Studien ist alt.Hier nun blättert man in
(Völkerkundemuseum, Wien 1., Heldenplatz; bis Juli 1989) Mit Respekt und Bewunderung sollte man dem fossilen homo sapiens Australiens entgegentreten, der vor Augen führt, wie der Europi-de, das sind wir selber, in der Altsteinzeit lebte und handelte. Welch geistiges Potential verrät sich in diesen Menschen, die nur durch ihre gelungene Klimaanpassung auf uns „negroid“ wirken. Wie mühselig wagen sie aus ihren Mythen und Riten heraus den Schritt in eine oft gar nicht positive Neuzeit!Immerhin haben die australischen Ureinwohner in nur wenig veränderten Lebensweisen mit ihren
(Historisches Museum der Stadt Wien; bis 16. Oktober) Ihren achtzigsten Geburtstag feiert die Zentralvereinigung der Architekten mit der Präsentation erfolgreicher Rettungsversuche wertvoller Bausubstanz (Loos-Bar, Wittgensteinhaus, Wachau-Uferstraße, Otto-Wagner-Villa) und zeigt außerdem Fotos der von ihr ausgezeichneten Bauten der letzten zwei Jahrzehnte.Die dokumentierten Werke können sich immer noch sehen lassen: Von den Künstlerunterkünften in St. Margarethen 1967 an, den Wohnhausanlagen in Linz-Puchenau, an der Goldenen Stiege in Mödling, von den Kindergärten, Hauptschulen,
(Völkerkundemuseum, Neue Hofburg; bis März 1988) Zum zweihundertsten Geburtstag des österreichischen Naturforschers Johann Natterer, der mit einer österreichischen Expedition im Gefolge der Hochzeit von Leopoldina, der Tochter Franz I., nach Brasilien reiste, und dort insgesamt achtzehn Jahre für Museen, Gärten und Zoos sammelte, werden als Nebenprodukt seiner Feldarbeit ethnologische Objekte längst verschollener oder völlig veränderter Urwald-Indianer-stämme ausgestellt, die dieser hochbegabte Pionier zusammentrug und überlegt kommentierte, als es die Völkerkunde als Wissenschaft
(Stift Göttweig; bis 27. Oktober) Meist sind nur die Namen der Porträtierten sicher bekannt. Außer bei Dürer oder seinem Vater weiß man oft nicht, welche Künstler die Porträts verfertigten, noch seltener sind diejenigen angegeben, die den Kupferstich herstellten. Auch ist nicht bekannt, wer die Sammlung anlegte und aus welcher Motivation.Die 216 Künstlerporträts im Stift Göttweig sind Strandgut ferner Zeiten, von P. Odilo Lechner OSB wieder aus den Bilderfluten des Archivs zusammengestellt.Maler und Bildhauer, Baumeister und Buchdrucker sind unter den Porträtierten, in ihren
(Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9; bis 18. Oktober) Gärten und Plätze haben ihre Schicksale: von der durchgeplanten barocken Schloßgartenanlage, die sich über die halbe Stadt erstreckt, und dem pharmazeutischen Universitätsgarten bis zum' heutigen botanischen und den Duftgarten mit verschiedenen Pflanzenaromen. Ebenso wie Denkmäler mit wechselnden Helden, oder Wirtschafts-, Kommunikations- und Festzentren der Städte vom Mittelalter bis zur Postmoderne sich wandelten, so haben Gärten und Plätze ihre verschiedenen Gesichter.Gärten, in denen sich bürgerliches und adeliges
(Barockmuseum Schloß Heiligenkreuz-Gutenbrunn in Niederösterreich) Verborgen und unerwartet findet sich im Tullnerfeld das spätbarocke Klosterschloß Heiligenkreuz-Gutenbrunn, das einst Begegnungsstätte einfachen Volks mit in Ausbildung stehenden Priestern sein sollte. Der so-zialreformerische Bischof Marxer Heß es zur Zeit Maria Theresias mit fast expressionistisch anmutenden Fresken von Anton Maulbertsch schmücken, die einen stürmischen Weg in einen versöhnlichen Himmel wiesen.Ursprünglich war Heiligenkreuz-Gutenbrunn ein Wasser-und Marienheiligtum, das durch seine Lage auf dem Berg
(Gobelsburg/NO; bis 31. Oktober) In den Repräsentationsräumen sind Produkte jener geheimnisvoll-magischen Schmiedekunst zu bewundern, die einst die Welt revolutionierte.Sie lieferte Waffen, Zeremoni-albeile, Harnische, sie versorgte mit Gebrauchsgütern wie Schlössern, Spenglerware und Werkzeugen: Küchengeräte, Schafscheren, Rebmesser und Flachsriffel, Bratenwender, Pfannenknechte, Wetterhähne, Fensterkörbe, Grabkreuze, Standleuchten, Zaunblumen, Hauszeichen, Feuerblöcke, Türbeschläge, Kastenbänder, Dachrinnenzier, Ei-senvotive, Kaffeemühlen, Maulwurfsfallen, Glockenspiele.
(Osterreichische Nationalbibliothek, Foyer; bis 30. August) Paracelsus berief sich oft auf ihn, und mit seinem Hund, dem man aus Mangel anderer Erklärung einen Teil seines dämonischen Wissens zuschrieb, bildete er eines der Vorbilder des Faust; er war für die Engländer der Zauberer schlechthin und das Feindbild für die Inquisition. Und doch war er zu beweglich und intelligent, ihr zum Opfer zu fallen: der Jurist, Arzt, Wander-Rhetor und Polyhistor Agrippa von Nettesheim (1486-1535).Er machte sich über die „Eitelkeit und Unsicherheit allen Wissens” und die Esoterik lustig, aber hielt
(Hermesvilla, Wien; bis 28. Februar 1988) Aus den riesigen Depots des Museums der Stadt Wien sind zarte und empfindliche Korso-, Visiten-, Braut- und Trauerkleider der Zeit von 1900 bis 1914’ in das Wienerwald-Lustschloß eingezogen, „Trotteurs“ und „Wiener Blusen“, Dessous, Soireen- und Ballroben, hinter Glas, sogar vor dem Atem der Besucher geschützt, der, wie das Tageslicht, die Textilien bedroht. Handschuhe, Wagenradhüte, Sonnenschirme dienten dem weißen Teint, Brennscheren dem Kräuseln der langen Haare, kokette bunte Strümpfe mit Blickfang aus Spitzen dokumentieren den
(Oskar-Kokoschka-Dokumentation Pöchlarn, Regensburgerstraße 29; bis 13. September) Aus der finanziellen Not eine Tugend machend, beschränkt sich die heurige Pöchlarner Sommerausstellung im Geburtshaus des Künstlers auf bisher noch ungezeigte eigene Bestände und auf drei Themenkreise: auf eine Auswahl der ernsten späten Blätter „Bekenntnis zu Hellas“, auf Farblithos nach Aquarellen der vierziger und sechziger Jahre und auf die differenzierten Pastellentwürfe zu Bühnenbildern für eine „Maskenball“-Aufführung in Florenz, die die langjährige, doch wenig bekannte Beziehung zum
(Museum für Völkerkunde, Wien 1., Neue Hofburg; bis 30. September) Die Wiedereröffnung der generalsanierten Burggartensäle als flexibler Ausstellungszone des Völkerkundemuseums bringt zwei interessante, modern gestaltete Dokumentationen, die die Wandlungen durch unsere Zeit des „Fortschritts“ bekunden.Die vor zweihundert Jahren erforschten Nikobaren-Inseln im Indischen Ozean mit ihrer be- scheidenden, in einem guten ökologischen Gleichgewicht ausgewogenen Gesellschaft gehen mit indischen Erziehungssystemen und Fünfjahresplänen in der hier üblichen Geflügel- und Schweinezucht
(Historisches Museum der Stadt Wien, Wien 1., Karlsplatz; bis 30. August) Von der bürgerlichen Waffenkammer und dem Steinmaterial-Depot führte der Weg der Wiener Heimat-Schätze in vielen Etappen zum modernen Museum mit Volksbildungsauftrag, einschließlich 17 angeschlossener Gedenkstätten, zahlreicher Außenstellen (Hermesvilla, römische Ruinen und so weiter) und fallweiser Großausstellungen. Noch bis 1954 lagerten die Objekte in verschiedenen Rathaus-Abteilungen und Übergangs-Quartieren. Das versprochene neue Haus, einmal sogar von Otto Wagner entworfen, kam nicht zustande. Durch
(St.-Vitus-Haus, Wien 13., Firmi- ang. 1; bis 29. März) Anläßlich der gelungenen Restaurierung eines der ältesten Häuser von Ober St. Veit und seiner Eröffnung mit einer Dokumentation über 700 Jahre Ortsgeschichte stellt Nicoletta Dermota „Blumen und Blätter“- Aquarelle aus.Ursprünglich Textilschülerin, kommt Nicoletta Dermota auf dem ungewöhnlichen Weg der künstlerischen Gestaltung von Technik und Computerbildern zur Natur. Mit frohen zarten Farben fängt sie die Ausstrahlung von Rankengeschlinge und Blüten ebenso gut ein wie zuvor die Aura von Maschinenteilen, Magnetfeldern
Die Mütter haben den Kampf um eine trostlose Betonfläche in 2J5 Meter Höhe gewonnen! Das vom Volkskunde-Museum dringend benötigte fertig geplante Neubauprojekt, das im an das Museum angrenzenden Schönbornpark den baufälligen Luftschutzbunker verhüllen würde, ist gefallen — Platz für die Sandkiste! Der Verlust einer unwirtlichen, nach langjährigen Beobachtungen eher gemiedenen Spielfläche konnte nicht durch das Angebot des Museums wettgemacht werden, sich zum Park, und damit zum Publikum und den Kindern zu öffnen und diese in seine pädagogische Arbeit ein-zubeziehen, die andere
(Woche der romantischen Musik, 6. bis 14. September, Schloß Grafenegg) Im dafür wie geschaffenen Schloß Grafenegg, dessen frischrestaurierte Kapelle eben eingeweiht wurde, untersuchten Referenten wie Erwin Ringel, Adam Wandruszka und Werner Kilitschka den über zwei Jahrhunderten hin scheinbar so leichtverständlichen und doch schillernden Begriff der Romantik. Die Träume jener, die nun erstmals Zeit zum Wunschdenken hatten, sich subtilere Gefühle leisten konnten und diese auch aufzeichneten, haben den Begriff bestimmt.Theorien des „Vergnügens der Ergriffenheit“ kamen aus England und
(Prinz Eugen, der edle Reiter; Wien, Prunkstall, Unteres Belvedere; bis 26. Oktober) Ein ganzes Doppelschloß als Ausstellungsstück, samt Schlaf-und Apotheosezimmer und Gesamtkomposition eines steilen Parks mit Kampf-Statuen, (verschwundenen) Wasserkaskaden und wachsamen Sphingen vor dem Belvedere-Programm als Olymp: Das ist großes Angebot zum Jubeljahr des Verteidigungsprinzen Eugen, vor dem sogar die kaiserliche Repräsentation und Selbstdarstellung beinahe verblassen.Wenn aber noch der frisch restaurierte Prunkstall mit den marmorintarsierten Futterkrippen für die Lieblingspferde
Die schöpferischen Kräfte des Künstlers, der einst — als Kunsthandwerker geschult — Kirche, Fürsten und Kaisern diente, hat das 20. Jahrhundert endgültig entfesselt. Die herkömmliche Methode angeblich „eingeengter“ Kunstausübung brachte allerdings hervorragende Resultate, mit denen sich Menschen zu allen Zeiten identifizieren konnten.Der Grazer Gelehrte Mohammed Rassem gab in Wien bei einer Veranstaltung des Club Bel-vedere in der ,JZ“ einige theoretische Ratschläge, aus der Sackgasse bürgerentfremdeter Kunst herauszukommen. Am Beispiel jener Länder, in denen
(Staatsoperngalerie, Wien, Staatsoper; bis 27. Mai) Frisch wie am ersten Tag präsentieren sich die vielfach schon im schwedischen Asyl entstandenen Stoff -und Tapetenentwürfe von Josef Frank. Auf Leinen oder in Dias: eine bunte Fülle verfremdeter Planskizzen und Architektenträume über die Welt. Man sähe diese Manifestationen eines vielseitigen Geistes auch heute lieber als die verarmten Vorstellungen, mit denen unsere Industriekultur unseren Alltag bebildert. Franks nostalgisch stilisierte Dinge, in denen zu Ornamenten und Symbolen \imgeformte Landkarten und Mikroskopschnitte ebenso
(Museum für Völkerkunde, Wien 1., Neue Hofburg; bis Ende 1986) Zum zweiten Mal seit 1984 kann das Museum seine Korea-Galerie mit Geschenken ergänzen: herrliche grüne Seladone, traditionelle Fest- und Alltagsgewänder von Männern, Frauen und Kindern, Stroh- und Holzschuhe, Kräuterpressen und Kräuterschneidegeräte derVolksmedizin, eine „pfeilsichere“ Seiden- und Lederrüstung aus dem 18. Jahrhundert und eine ganze Gelehrtenstube mit Pult und Ellbogenstütze, Tuschereibstein, Pinsel, Papier, Pfeifenständer, Räuchergerät und pfirsich-förmigem Wassertropfgefäß sind zu sehen.Dieser
(Museum für Angewandte Kunst, Wien 1., Oskar-Kokoschka-Platz 2; bis 20. April) Der 1985 verstorbene Maler und Graphi-, ker Oskar Zimmermann war nicht nur als Illustrator von Zeitungs-Feuilletons tätig, sondern auch durch viele Jahre als Betreuer der graphischen Sammlung des Museums für Angewandte Kunst. Seine scharf charakterisierenden Zeichnungen aus dem Süden oder seine Wiener Ansichten, Erdberg etwa oder Simmering und Atzgersdorf, rük-ken ihn fast in die Nähe Dau-miers. Keine artigen, geschönten Veduten, sondern bezeichnende Ansichten aus dem gewöhnlichen Alltagsleben. Nicht in
(Historisches Museum der Stadt Wien, bis 27. April) Mit Werken von Klimt, Schiele und Kokoschka (aus amerikanischem Besitz) und vielem, dessen wir uns auch gerne rühmen, wie Las-ke, Kubin oder Jungnickel, erinnert das Historische Museum der Stadt Wien an einen Mann, ohne dessen verlegerische und Ausstellungstätigkeit manche von ihnen vielleicht viel später weltbekannt geworden wären. Otto Kallir legte Laskes Faust-Zyklus und die ersten Schiele-Graphiken als Mappe auf, veranstaltete in seiner „Neuen Galerie“ Schiele-und Gerstl-Ausstellungen, trug Werk-Kataloge zusammen, bemühte sich um
(Creditanstalt-Bankverein Filiale, Wien 6., Linke Wienzeile 38, bis 14. Februar) Wie einst die Se-cession aus dem Künstlerhaus auszog, so stellt nun die CA-Filia-le im Otto Wagner-Haus aus den Secessions-Archiven nie gezeigte Original-Zeichnungen für die Zeitschrift „Ver Sacrum“ aus. Die einst den Stil dieser Zeitschrift bestimmenden Künstler hielten jedes der Hefte für eine Dokumentation ihrer Bewegung, und man erkennt hier warum: Der starke Atem, der klare Strich und die warmen bis glühenden Farben, die Rationales und Emotionales noch zu verbinden wissen, waren noch ganz den
(österreichische Nationalbibliothek, Wien 1., Josefsplatz 1; bis 29. März 1986) Es ist eine etwas zweifelhafte historische Ausstellung, mit der die 200-Jahr-Feier der vom bibliophilen Franz II. angelegten umfangreichen Porträt- und Erbbibliothek begangen wird. Sie präsentiert die interessantesten Ausschnitte aus den kaiserlichen Sammlungen:Die in Hexametern etikettierte Lavater-Sammlung, die von Goethe zusammengestellte Handbücherei Maria Ludovikas, die von Ferdinand I. besonders auf wissenschaftlichem Gebiet weitergeführte, und von Franz Joseph vor allem auf dem Gebiet der Slawistik und
(Niederösterreichisches Landesmuseum, 1010 Wien, Herrengasse 9, bis 17. Novemberl Diese Dokumentation über die literarischen Ressourcen des Bundeslandes Niederösterreich seit 1900 folgt den verschlungenen und dornigen Pfaden, auf denen die meist in kleinen Orten geborenen Literaten zum Schreiben fanden. Oft führte der Weg über die Tätigkeit als Lehrer.Die Ausstellung präsentiert Schriftsteller und Dichter in der Atmosphäre ihres Lebensraumes, läßt sie selbst zu Wort kommen. Von den Wohlvertrauten wie Lotte Ingrisch, dem Herzo-genburger Hans Heinz Hahnl und dem Scheibbser Hans
(Nö Landesmuseum, Wien 1., Herrengasse 9, bis 9. Oktober) Die Höhenburgen Niederösterreichs, einst Verteidigungsnetz unseres Landes, die in der Bedrohung keine verfeinerten Architekturelemente entwickeln konnten, dafür aber prachtvolle Patina auf den festgefügten Natursteinen ansetzten, fielen nicht nur der späteren Nichtbenutzung, sondern vor allem einer überhöhten Dachsteuer zum Opfer: Ihre Besitzer deckten aus Geldmangel viele der unpraktischen Gebäude ab, werteten sie als Steinbrüche aus und förderten so oft selbst die Ruinenbildung.Der Wiener Maler Ferdinand Dorner, den ihr
(Historisches Museum der Stadt Wien; bis 3. November) Franz Cizek, 1885 aus Leitmeritz zum Kunststudium nach Wien gekommen, gab Privatunterricht und verzichtete auf eigenes Künstlertum zugunsten der Entfaltung anderer. Jedes Kind war ihm ein Künstler, viele rettete er vor den Konventionen des sterilen Freihandzeichnens, er kannte keinen Lehrplan, hatte keine Technik, sondern leitete den einzelnen sacht zu ihm gemäßen Ausdrucksformen. In seinen Klassen spielte Musik, wurde zu Singen, Bewegung, Tanz und Theaterspielen ermutigt, die Materialien seiner Grätiskurse bezahlte er aus eigener
(Museum für Angewandte Kunst, bis 1. September, Galerie Zacke, Wien 1., Schulerstraße 15; bis 30. Juni) Diese „Wurzelholz-Befestiger” der am Gürtel hängenden Accessoires eines Samurai, später auch für die Kaufmannschaft statusbildend, haben sich in Japan vom 17. Jahrhundert bis heute zu einem Sammelobjekt entwickelt. Die handfreundlichen kleinen Plastiken aus Holz, Horn, Elfenbein, Porzellan oder Metall sind Stenogramme östlichen Denkens und Fühlens. Ihre symbolischen, detailreichen Tier-, Menschen- und Genreszenendarstellungen spiegeln oft humorvoll, emotional, und häufig mit
(Nö Landesmuseum, Wien 1, Herrengasse 13-19, bis 28. Februar 1985) Der Barfüßer-Augustiner Abraham a Sancta Clara war nie Hofprediger wie die Jesuiten, aber er hat von ihnen gelernt, und das Volk strömte zu seinen Auf-tritten. Er war sehr produktiv, aber ein Teil seiner gängigen Schriften stammt von Nachahmern, die sich seines Stils für ihre Zwecke bedienten. Seine „Weiberschelte" entpuppt sich, genau gelesen, eindeutig als Männerschelte.Der Verehrer des Landespatrons und Schützling Leopolds I. war kein trivialer Possenreißer, sondern ein Dichter, der seine
(Nö Landesmuseum, Wien 1, Herrengasse 9, bis 27. Jänner 1985) Ochs und Esel, die „Ammentiere" von Christentum und betlehemi-schen Stall, waren noch vor kurzem auch in Österreich ein ungemein verbreiteter Anblick und als Zug- und Tragtiere unentbehrlich.Um 1900 gab es in den Kronländern allein über 4 Mio. Pferde und Maultiere, von den Ochsen zu schweigen. Sie gingen auch in Sprachgebrauch und Sprichwörter, Schwanke und Märchen ein, vom undankbaren Menschen allerdings zum statischen Symbol der Dummheit gemachtDie Ausstellung zeigt verschiedene Aspekte des Brauchtums, in die die
Der heilige Martin von Tours hat es wieder einmal geschafft: Patron nicht nur eines der bestfunktionierenden Sozialdienste für alle Arten menschlicher Bedürfnisse in einer der ältesten Pfarren Niederösterreichs zu sein, sondern auch des 3. großen Grabungsmuseums in Österreich in Klosterneuburg. Johannes und Christine Neugebauer konnten die sehr sorgfältig erarbeiteten Ergebnisse mehrjähriger Erforschung der Unterkirche von St. Martin, in der man seit langem karolingische Baureste vermutete, der Öffentlichkeit erklären. Mit großen finanziellen, aber der Sache würdigen, Opfern von
(Nö Landesmuseum, Wien 1., Herrengasse 9, bis 8. Juli) Mit so beliebten Volksmusikformen wie den Ableitungen vom zweischrit-tigen Rundtanz Francaise und dem schottischen Kontretanz Sir Roger befaßt sich diese Dokumentation über Volksmusikforschung und ihre Traditionen im 20. Jahrhundert, die von Walter Deutsch zusammengetragen wurde. Ob „boarisch", Rheinlän-discher oder Schottischer, es sind immer die gleichen, nach Landschaften benannten Ländlertypen, von denen weit mehr im Umlauf als aufgezeigt sind. Seit etwa 1912 werden sie von Musikforschern und Volkskundlern ebenso erhoben wie das
Die „kleine Welt, in der die große ihre Probe hält" stellte in der vergangenen Woche wieder kulturelle Verschmelzungsfähigkeit und Mutterboden für ein Experiment unter Beweis. In Österreich wurde die Idee einer fünftägigen öffentlichen Veranstaltungsreihe geboren und realisiert, in der zehn EWG-Staaten ihre kulturellen Visitenkarten präsentierten.In den Kulturinstituten Frankreichs und Italiens^ wurden eigene Aktivitäten oder solche aus Belgien, der Bundesrepublik, Großbritannien, Irland, Luxemburg oder der Niederlande unter dem Titel „einige Aspekte europäischer
(Nö Landesmuseum, bis 8. Juli) Zu einer Zeit, als die Theaterarchitektur sich auf immer mehr Bereiche ausdehnte, so daß auch die barocken Altargestaltungen unserer vom Adel gestifteten Kirchen von Theateringenieuren geschaffen wurden (auf die auch die Dreifaltigkeitssäulen und Heilige Gräber zurückgehen,) und ein scharfer Konkurrenzkampf, nicht nur zwischen den Theatern, sondern auch den Dekorateuren herrschte, sammelte einer von ihnen, Michael Mayr, ihre Entwürfe als Arbeitsmaterial. Als gelernter Faßbinder, der seinen Traum, Theatermaler zu werden, verwirklichte und dem der Aufstieg
(österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien 1., Stubenring 5, bis 12. Februar) Eine unabhängige Jury wählte aus 76 Kleinplastiken, die beim Wettbewerb des Verbandes österreichischer Zeitungsherausgeber und -Verleger von jungen und alten Künstlern eingegangen waren, den zukünftigen „Print-Oscar", eine Art „paper-boy" zwischen Objekt-Kunst und Folk-art. Ihn wird am 2. April der Gewinner aus den monatlichen Wettbewerben um die schönste Anzeige erhalten, die dann zur „Anzeige des Jahres 83" erkoren wird. Vier weitere prämiierte Kleinplastiken werden vom Verband angekauft,
Hauptsächlich durch Privatinitiative wird im einst strategisch so wichtigen Klosterneuburg (ohne seine gelungene Selbstverteidigung wäre der Entsatz von Wien entscheidend aufgehalten worden) eine bisher wenig beachtete Facette der Auseinandersetzung mit den Türken von 1683 deutlich: Der authentische Ort des Geschehens. Die alte Herzogsstadtgemeinde kann mit Sieg und Niederlagen am eigenen Leib auf warten:Die nicht verteidigte Unterstadt, „preisgegeben, abgeprennt und totaliter ruinieret“ ist in der Sparkasse dokumentiert, an der Stelle eines eingeäscherten Gebäudes; die befestigte
(Fischereimuseum Orth an der Donau, bis 13. November) Im nun voll ausgebauten Donauschloß Orth präsentiert sich innerhalb dicker Wehrmauern eine sehr weitläufige Ausstellung über gegenwärtige und vergangene Fischerei. Ein sehr fundierter, auch für Laien hochinteressanter Katalog ergänzt unsere Kenntnis von Zeiten, in denen zunächst nur Fische, und später Menschen mit Fischen lebten, weit länger als wir mit der Technik. Sie kommen aus dem rätselhaften Wasser wie einst Leben und Tod, denen ihr Symbolwert immer noch entspricht.Im wahren Zeitalter der Fische, dem Devon, gelang der
(Otto-Wagner-Pavillon Karls- platz, bis 24. Juli) Die Anfänge des Exlibris reichen ins 15. und 16. Jahrhundert, aus der Renaissance-Heraldik und der fast austauschbaren Allegorik von Barock und Rokoko war um 1880 das Exlibris das selbstverwirklichende Status- und Bildungssymbol einer geistigen Elite geworden. Das aufstrebende Bürgertum, sicherte sich in seiner Symbolik und Hinwendung zur persönlichen Innenwelt ein geistiges Reservat mit unterschwelliger Eigen Werbung. Von heraldischen und antikisierenden Blättern, die der Historismus wiederbelebte, gelangte das Wiener Exlibris über
(Museum für Angewandte Kunst, Wien 1, Weiskirchnerstraße, bis 30. Oktober) Das nach der weißen Muschel Porcella benannte rätselhafte und wertvolle, aus dem fernen Osten stammende Porzellan wurde lange ehrfurchtsvoll bestaunt, später in Meißen nacherfunden und zuletzt - vielleicht durch Piraterie eines Jesuiten — 1718 auch Österreich zugänglich, geipacht.Die ersten Stücke lehnen sich noch deutlich an die Vorgänger an, doch kommt es bald zur Synthese mit europäischer Kunsttradition. Während man anfangs noch Edelsteine in die kostbare Masse einbettete und sich auf wenige Farben
(Hermes-Villa, Wien, bis März 1984) Das Historische Museum greift wieder 100 Jahre zurück und holt aus seinen Beständen den ganzen Architektur-Nachlaß Heinrich Ferstels, der am 14. Juli 1883 mit nur 55 Jahren erschöpft starb, nachdem er sich an fast allen Ringstraßen-Konkurrenzen beteiligt und viele markante Bauten auch ausgeführt hatte.Den Anfang machte die Votiv- .kirche, von der er noch jeden Baustein in echter Bauhütten- Tradition selber gezeichnet und seine hündische Herstellung überwacht hatte, das Ende die Universität, die erst ein Jahr nach seinem Tod fertig wurde.
An Hand der Sonntagsevangelien und ihrer Auslegung durch den Neutesta-mentler Jacob Kremer hat die Malerin Inge Ute Brunner einen Jahres-Zyklus von 52 einfühlsamen, packenden Gouachen geschaffen, mit dem Titel „Hoffnung der Welt" der jetzt mit den Kom-mentaren Kremers als Meditationsbuch erschienen ist.Bei der Serie der Evangelienbilder im Zeichen des Kreuzes ging Inge Ute Brunner weniger bewußt vor, sondern ließ sich von den Textstellen immer neu inspirieren, oft selbst erstaunt, welche Form der Umsetzung die Botschaften in den Predigten schließlich annahmen. Rupert Feuchtmüller
(Vöslauer Schloß, bis 2. Jänner 1983) Ferdinand Andri, niederösterreichischer Künstler und akademischer Lehrer von hoher graphischer Qualität, der sich zwischen Secession und Jugendstil und bis zur Neuen Sachlichkeit immer wieder malerisch mit dem Leben der ländlichen Bevölkerung auseinandersetzte, kam wie sein Vater ursprünglich vom Handwerk.Als Akademieprofessor führte er jedoch den Werkstättenunterricht und die freie Lehrerwahl an der Hochschule ein, und setzte eine vielseitige technische und Grundlagenausbildung der Studenten durch. Die nostalgisch anmutende Ausstellung dieses
(Bürgerspital, Poysdorf) Eines der frühesten lokalen (Tausch?) Handelszentren unseres Landes befand sich vermutlich im nördlichen Weinviertel inmitten von dörflichen Ansiedlungen und Andachtsstätten, die die Luftbild-Archäologie immer noch neu entdeckt. Im Bürgerspital von Poysdorf sind nun für zwei Jahre die sensationellen Ausgrabungsergebnisse zu sehen, die das Ehepaar Neugebauer mit Hilfe des Denkmalamtes auf dem Ausläufer des Haidbergs bei Falkenstein aus dem Boden holte:Innerhalb von zwei prähistorischen Ringwallanlagen, deren Alter nach unabhängigen Datierungen mit modernsten
(Volkskundemuseum Wien, Wien 8, Laudongasse 15) Eines der menschlichen Grundbedürfnisse, die Assoziation mit Gleichgesinnten, wurde in Österreich erst 1867 als Vereins- und Versammlungsrecht zugestanden.Mit Hilfe eines Forschungsprojekts der Akademie der Wissenschaften untersuchte und dokumentierte Michael Martischnig vom Institut für Gegenwarts-Volkskunde die gesamte Vereinstätigkeit im Raum von Matters-burg und präsentierte das Ergebnis in einer Ausstellung.Von der Zunft der Kotzenmacher aus „Märtterjstorff”, den HandwerkerrUmzügen am „Bauern”- oder „Robisch”-Kirtag zum
Die Fresken, die vor drei Jahren in einem spätestens seit 1370 nachweisbaren, aber sicher älteren barockisierten Haus in der Wiener Tuchlauben (1. Bezirk) entdeckt wurden, haben sich als um 1400 entstandene Illustrationen zu Neidhart von Reuentals freimütiger Lyrik herausgestellt.Sie sind nun durch Zusammenarbeit der Stadt Wien mit dem Denkmalamt geschickt wiederhergestellt und öffentlich zugänglich gemacht. Die Kosten dafür sind durch die Einmaligkeit des Fundes gerechtfertigt, der einer der bedeutendsten Reste mittelalterlicher Profankunst ist.Die Fresken stammen vermutlich von einem
In der wunderschönen, doch baulich gefährdeten Kartause Gaming in Niederösterreich, deren restaurierte Teile als Außen-, stelle des Völkerkundemuseums dienen, gibt es zur Zeit sechs Ausstellungen!Die neuerworbeneh „Volkstrachten aus dem Heiligen Land” werden von gestikulierenden grauschwarzsamtenen Damen züchtig neben dem Ordenshabit der klostereigenen kleinen Schau vorgeführt.Dazwischen gibt es einen Raum mit Radierungen der Kartause, einen mit deren NMünzfunden 1623-1715, und eine Dokumentati-on von Briefmarken aus Israel.In einem anderen Trakt hat sich ein „Verein zur
(Volkskundemuseum Wien, 1080, Laudongasse 15—16). Neben der vorweihnachtlichen Krippenausstellung, die schon Tradition geworden ist, ist das Volkskundemuseum heuer der Herkunft der überlieferten Gabenbringer nachgegangen: Der heilige Nikolaus, den zwei Legenden als Schenker ausweisen, wurde nach der Überführung seiner Gebeine von Kleinasien nach Italien 1087 zum großen Wohltäter und Mittelpunkt von Beschenkungs- brauchtum und Umzügen, die sich rasch ausbreiteten. Unter verschiedenen Lokalfärbungen seines Namens blieb er bis 1800 der einzige Gabenspender. —Auf seinem Siegeszug nach
Stift Geras, das dem eingeengten und gestreßten Städter vielerlei Arten erstrangiger westlicher und östlicher Selbstverwirklichung anbietet, die allerdings nicht billig ist, hat nun einen weiteren Exponenten seines umweltversöhnenden Ausgleichsprogramms gefunden: Den in Harmonie mit sich selbst und der Natur lebenden KräuterpfarrerHermann Josef Weidinger. Dieser Franziskus der Blumen und Heilpflanzen, ebenfalls ein Angehöriger des Prämonstratenserordens. der seit 1955 die winzige Waldviertier Pfarre Harth betreut, war 16 Jahre lang als Weltpriester in China tätig, lernte dort andere
Kennen Sie „Ringo”? Wie — diesen Namen nie gehört? Muß wohl etwas Neues sein? Keineswegs! Es handelt sich um einen 25 Jahre alten „Edelwestem” von John Ford, 1939 unter „Stagecoach” von den United Artists produziert, 1950 bei uns importiert und als „Höllenfahrt nach Santa Fe” präsentiert. Immer wieder ist dieser großartige, mehrfach preisgekrönte „Klassiker” der wildwestlichen Gattung zu sehen. Kein Bild hat sich geändert (nur der Ton wurde neu synchronisiert). Doch gefiel der alte Titel dem Verleih nicht mehr. Weswegen er die Sache denn in „Ringo” umbenannte.