Wie die ohrenbetäubende Reklame unserer Zeit, so neigt auch die Presse dazu, sich selbst überschätzend, zu statuieren, daß sie gleichermaßen die öffentliche Meinung ist und sie hervorbringt, indes sie sie zumeist nur ungenau widerspiegelt, oft genug übertreibt und zuweilen karikiert.Doch noch fragwürdiger als das Axiom vom diabolisch manipulierten Menschen ist die allgemein verbreitete Auffassung, daß die Presse das politische Bewußtsein der Leser monopolistisch formeund deren Stellungnahme zur Tagespolitik entscheidend beeinflusse.Die Presse der Weimarer Republik war keineswegs