Die Pflege der musikalischen Tradition gehört unbestritten zum Wesentlichen der einem Kulturvolke pflichtgemäß obliegenden/ Förderung der Gesamtkultur. Es ist darum nur selbstverständlich, daß beispielsweise — nicht nur, weil es einem allgemeinen Bedürfnisse entspricht — die Werke, der großen Meister vergangener Zeiten breiten Raum in musikalischen Programmen jeder Art einnehmen, daß man Festspiele, wie etwa jene in Salzburg, weiter zu fördern bestrebt ist (ob mit Recht in fast zu sehr konservativ-traditionsgebundener Art, stehe hier nicht zur Erörterung), daß in Wort und
Alles Neue war und wird immer irgendwie umstritten sein. Auch im Falle der sogenannten neuen Musik, andere nennen sie zeitgenössische oder moderne Musik, will der Widerstreit -der Meinungen über Wert und Bedeutung von atonalen, poly-tonalen oder linearen Schöpfungen nicht zu Ende kommen. Diesen Widerstreit der Meinungen zu klären, die Ursachen von ebenso begeisterter Zustimmung wie unbedingter Ablehnung zu erforschen, soll in den nachfolgenden Zeilen versucht werden. Hiezu wird es notwendig sein, sich zuerst einmal darüber klar zu werden, wie wir Musik überhaupt hören, wie und wodurch