In den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde Wien gleichsam zu einer Werkstatt der modernen Politik. Der Zionismus war die letzte dieser erstaunlichen Schöpfungen Wiens und Theodor Herzl gewissermaßen die Verkörperung der theatralischen, expressionistischen Politik dieser Stadt. Aber wie Herzl selbst bemerkte: „Nur das Phantastische ergreift die Menschen.“Es scheint auch so gut wie unmöglich, Herzl und sein Werk zu begreifen, ohne die Wiener Zusammenhänge genau zu kennen. Und hier sei auch die einzige Kritik an Walter Laquers blendender „Geschichte des Zionismus“