In Jugoslawien werden die Tageszeitungen sowie die moderne Literatur wenig gelesen und beachtet. Das mußte eine Enquete des Jugoslawischen Instituts für Journalistik feststellen. Die Zagreber Wochenzeitschrift. für Kultur und soziale Fragen „Telegram“ hat neulich die Ergebnisse dieser Umfrage veröffentlicht. Daraus geht hervor, daß von 1000 Einwohnern nur 58 eine Tageszeitung lesen. Das heißt, daß Jugoslawien, was Zeitungslesen betrifft, in Europa an vorletzter Stelle rangiert. Nur in Albanien lesen noch weniger Menschen, nämlich 45 von 1000, eine Tageszeitung. „Telegram“
Die innenpolitischen Probleme in Jugoslawien werden von der Weltpresse zwar mit Interesse registriert, doch meistens nur am Rande. Die aufmerksamen Zeitungsleser erinnern sich noch an die über die Grenzen Jugoslawiens verbreiteten Nachrichten über das Interview der bekannten Belgrader Zeitung NIN mit Dr. Vladimir Bakarii vom 8. März dieses Jahres. Dr. Bakarii ist damit der erste kroatische Kommunist, der zugegeben hat, daß das kommunistische Jugoslawien weder die soziale noch nationale Frage gelöst hat, wie das von der Regierung bisher immer wieder behauptet wurde. Der Führer der