Heinrich von Srbik war ein Mensch von ungewöhnlichem Format. Wenn er der echteste Ranke-Schüler genannt wurde, so war er es wegen seiner Einfühlungsgabe, aber ebenso weil im geschichtlichen Urteil für ihn alle persönlichen Momente zurücktraten, auch dann, wenn es seinem tiefen Gemüt zuweilen schwer fallen mußte.Ich lernte Srbik schon vor dreißig Jahren während seiner Grazer Lehrtätigkeit kennen, und bald verbanden uns warme Beziehungen, die uns durch das Leben begleiten sollten. Tief ausgeprägt in seiner Natur und seinem Denken war ein österreichertum, und es ist mir ein