Der Westbalkan interessiert den Rest Europas höchstens, wenn es dort Krieg gibt. Sonst überlässt man ihn nationalistischem Wahn und fremden Mächten. Ein schwerer Fehler. Über Europas vernachlässigte Pforte.
Wie sich Moskau und Peking mit wenig Aufwand politischen Einfluss in den Westbalkan-Staaten sichern – und wie die Europäische Union trotz bester Voraussetzungen daran scheitert. Auch jetzt in der Coronakrise.
Die Wahlen in der ehemaligen Kriegsregion zeigen die Konstanten der Geschichte des Balkan: Exerzierplatz der Großmächte, Raum ungelöster Widersprüche und Hort nationaler Wahnideen.
Der Balkan ist mit seinen einzigartigen Flüssen und Bächen das „blaue Herz Europas“, sagt River-Watch-Experte Ulrich Eichelmann. Heftige Kritik übt er am Kärntner Unternehmen Kelag, das mit in Österreich undenkbaren Wasserkraftprojekten diese Einmaligkeit zerstört.