Drei Könige - © Foto: Pixabay
DISKURS

Ist ein schwarzer König rassistisch?

Im "Pro und Contra" debattieren jeweils zwei Redakteure über das Thema der Woche. Dieses Mal geht es um die Frage, ob man Kinder, die beim Sternsingen einen der heiligen drei Könige verkörpern, schwarz anmalen darf. Es diskutieren Margit Körbel und Oliver Tanzer.

Gesellschaft

Ist ein schwarzer König rassistisch? Ja

Verkleiden, von Haus zu Haus ziehen, Lieder singen, Sprüchlein aufsagen, Geld für den guten Zweck sammeln und am Ende noch schnell die aktuelle Jahreszahl an die Türe kritzeln. Wenn es für die Kinder gut läuft, gibt’s auch noch Süßigkeiten, die das Verfallsdatum noch nicht überschritten haben. Ist ja an sich eine gute Tradition, das Sternsingen. Wäre da nicht die Tatsache, dass Kinder immer noch dunkle Farbe ins Gesicht geschmiert bekommen, um „den Mohr“ darzustellen. Das Argument, man wolle auf die unterschiedliche Herkunft der drei Männer verweisen, ist in einer

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Margit Ehrenhöfer

Gesellschaft

Ist ein schwarzer König rassistisch? Nein

Darf man den Schwarzen unter den drei Königen schwarz anmalen? Man muss es sogar und es wäre absurd, es nicht zu tun. Der Schwarze unter den Dreien symbolisiert nach den biblischen Traditionen („alle Völker huldigen ihm“) eine große Zivilisation und eine gleichberechtigte Gemeinschaft unter den Gemeinschaften der Völker.  Es ist also nicht falsch, sondern äußerst wichtig, dass es diesen schwarzen König gibt. Er ist ein König unter Königen. Nicht korrekt wäre es, den Mann als Sklaven hinter den anderen gehen zu lassen. Aber dem ist nicht so. Der König Melchior ist ein Edler

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Oliver Tanzer