Abenteuerreise in die Heilige Schrift

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In der aufwändig produzierten Zeichentrickserie "CHI RHO - Das Geheimnis“ will der "Kinderkanal“ von ARD und ZDF Kindern die Bibel nahebringen. Die biblischen Geschichten werden dazu in eine Abenteuerstory verpackt.

Gemeinsam mit Adam und Eva den Garten Eden durchforsten - das verspricht die Animationsserie "CHI RHO - Das Geheimnis“, die am 13. April mit neuen Folgen startet. Die Protagonisten der Serie, Cora und Habib, selbst zwei Kinder, wollen das ermöglichen. Für den Religions- und Medienpädagogen Roland Rosenstock, der an der Entstehung beteiligt war, zählt es zu den Besonderheiten der Produktion von KI.KA und der CrossMedia Medienproduktion, dass damit "Kinder die Geschichten aus ihrer eigenen Perspektive erleben“. Das bringe die Lebenswelt der Kinder mit der biblischen zusammen und ermögliche, dass Kinder "die biblischen Geschichten auf Augenhöhe miterleben“.

Rettung des Christentums

Die Rahmenhandlung der Serie, die das Christusmonogramm als Titel trägt, ist schnell erzählt: Der Vater von Cora, der Bibelforscher Professor Petersen, wird vom bösen Hreel entführt. Um ihn wiederzufinden, muss die 12-Jährige mithilfe des "Cubus Temporis“ in die Zeit der Bibel reisen und wird dabei von Habib, der aus der Zeit Jesu stammt, begleitet. Auf ihren Zeitreisen müssen sie aber auch noch die Geschichten der Bibel selbst retten, weil Hreel auch die Entstehung der Bibelgeschichten verhindern will, um damit das Christentum auszulöschen. Am Ende jeder der Folgen gibt eine Bibelstelle an, zu welchem Ereignis die nächste Reise führt - und "motiviert damit die Kinder, selbst in der Bibel nachzuschlagen“, erzählt Rosenstock. Acht Millionen Euro Produktionskosten stehen hinter dem großen Projekt, das auch die evangelische und katholische Kirche in Deutschland unterstützt haben. Den Aufwand des öffentlich-rechtlichen Kinderkanals von ARD und ZDF für seine bisher größte Produktion sieht Rosenstock folgendermaßen gerechtfertigt: Zum Ziel eines Bildungskanals für Kinder gehöre es auch, "Grundgeschichten der christlich-europäischen Kultur zu vermitteln“.

Christiane Luftensteiner-Höllrigl vom Medienreferat der Österreichischen Bischofskonferenz schätzt an der Serie, dass "anhand der biblischen Geschichten Themen aufgegriffen werden, die für Kinder wichtig sind: Freundschaft, Liebe, Toleranz, Respekt“ - Werte, die über die Grenzen der christlichen Religion hinaus Geltung hätten.

Den Eindruck, "dass die Abenteuerhandlung sehr im Vordergrund steht und den Zugang zur Bibelgeschichte eher erschwert“, hat Wolfgang Wagerer von der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Zudem sei schwierig zu "unterscheiden, was die Abenteuergeschichte ist und was die biblischen Texte sind“. Am Beispiel von "Verschluckt - Jona im Bauch des Wales“ erklärt der Religionspädagoge einen weiteren Vorbehalt: In der Umsetzung der Zeichentrickserie werde vom ohnehin schon kurzen Buch Jona nur ein Ausschnitt herausgenommen, seine ursprünglich bereits spannende Struktur ersetzt und zudem eine andere Pointe gesetzt, als sie im Jona-Buch intendiert ist.

Religiöse Kindermarke "CHI RHO“

Wagerer erkenne zwar das Bemühen von "CHI RHO“, die biblischen Texte für Kinder aufzubereiten, "in biblischer Hinsicht“ würden jedoch die "Teilaufnahmen von Einzelepisoden“ in der Serie Kinder eher verwirren.

Die Macher von "CHI RHO“ streben mit ihrem ehrgeizigen Projekt die Etablierung einer religiösen Kindermarke an - mit Zusatzangeboten wie Büchern und Material für den Religionsunterricht. Ab 13. April startet der KI.KA, der in Österreich via Kabel und Satellit empfangen werden kann, die 13 neuen Folgen rund um die Passionsgeschichte. Mit dem Schwerpunkt im Neuen Testament soll Jesus im Zentrum stehen - inklusive Himmelfahrt in der letzten Staffel-Folge. Sollten diese Folgen wieder gut ankommen, ist für die Verantwortlichen neben weiteren Folgen ein Kinofilm "CHI RHO“ denkbar.

www.chirho.tv

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