"All meine Liebe"

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Judaica aus der Sammlung Eisenberger im Jüdischen Museum.

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Judaica aus der Sammlung Eisenberger im Jüdischen Museum.

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All meine Liebe und all meine Hochachtung für das jüdische Leben kommen in meiner Sammlung zum Ausdruck", sagt Jenö Eisenberger, aus dessen Judaica-Sammlung derzeit herausragende Objekte in einer Schau des Jüdischen Museums Wien zu sehen sind. Sie ist die bedeutendste Privatsammlung von Judaica aus dem Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie, das Ehepaar Jenö und Vera Eisenberger hat sie neben einer beachtlichen Sammlung von Bildern der österreichischen klassischen Moderne und des Stimmungsimpressionismus sowie von Kunsthandwerk zusammengetragen. Im Titel der Ausstellung "... möcht ich ein Österreicher sein" dokumentiert sich die Liebe des 1922 in Ungarn geborenen Sohnes eines Weinhändlers zu seiner Wahlheimat.

Eisenberger, dessen Vater und drei Brüder durch das NS-Regime ums Leben kamen, kämpfte 1947 für die Unabhängigkeit Palästinas und stieg 1949 in Wien mit einem Stand am Naschmarkt ins Lebensmittelgeschäft ein, aus dem sich der Gründer von "Löwa" und "PamPam" nun schon längst zurückezogen hat. Frau Vera, aus Preßburg gebürtig, überlebte gemeinsam mit einer Schwester in Palästina und arbeitete als Pädagogin und Kunsthistorikerin in Tel Aviv.

Feinste Graveur- und Silberschmiedearbeiten zieren Tora-Kronen mit glöckchenbewehrten Aufsätzen, kunstvolle Tora-Schilder aus Wien, Budapest oder Galizien, die etwa zum Teil vergoldet und mit Rosendekor und zwei aufsteigenden Löwen verziert sind, Esther-Rollen und Tora-Zeiger, Gewürzbehälter und Chanukka-Leuchter (einer davon ganz modern von Karl Hagenauer aus dem Jahr 1920).

Neben den wertvollen Kultgegenständen gibt es noch einige ausgewählte Bilder zeitgenössischer israelischer und österreichischer Künstler zu sehen, so etwa von Shmuel Katz, Mordechai Ardon, Moshe Castel und Ernst Fuchs und Arik Brauer.

Bis 30. April. Palais Eskeles, Dorotheergasse 11,1010 Wien

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