"Alte“ Medien vor dem Aus?

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Die DLD-Konferenz (Digital Life Design), die Ende Januar in München stattfand, verhieß für die sog. "alten“ Medien nichts Gutes. Ein mildes Lächeln oder ein mittleidiger Kommentar waren noch die positivsten Signale an die Dinosaurier der Branche. Bei einer Konferenz, die sich als das Epizentrum der digitalen Welt versteht, auch kaum ein Wunder.

Doch die Unberufensten waren es nicht, die den Blick in die digitale Zukunft wagten: Neben Don Tapscott, dem Autor von Bestsellern wie Wikinomics und Digital Economy, Dan Reed, VP für Technologiestrategie bei Microsoft, Randi Zuckerberg, Marketing CEO bei Facebook, Jeff Jarvis, James Murdoch, CEO BSB, Arthur Sulzberger (New York Times) und Eric Schmidt, dem Google Chef, um nur einige zu nennen, sprachen mehr als 100 internationale Expertinnen und Experten ( www.focus.de/digital/internet/dld-2011/ und www.dld-conference.com).

Die wesentlichsten Trends: Mobilität (anytime, anywhere, any device), Konnektivität bzw. Interaktivität und Social Media (v. a. Social TV). Während Telekommunikationsunternehmen und Software-Entwickler ein neues goldenes Zeitalter heraufdämmern sehen, sehen sie die Zukunft der "alten“ Medien eher düster. Die Schlagworte dazu: Refinanzierungskrise, Verlust der Jugend, Deprofessionalisierung der Contents, we Media. Auch wenn vieles in Österreich mit der üblichen Verspätung eintreffen wird, die Frage, wie sich professionell erstellter Content auch in mobilen Social-Media-Umgebungen rechnen kann, wird sich auch hier stellen. Die Zukunft des Journalismus wird davon abhängen, wie schnell und wie nachhaltig man sich auf diesen Trend einstellen kann. Da kann ein wenig Anschluss an diese Debatten nicht schaden. Das DLD-Motto 2011 "Update your Reality“ sollte auch das Motto für jene Medien sein, die vermeintlich das Aschenkreuz auf der Stirn tragen. Gerade dort.

* Der Autor ist Prof. für Medienwissenschaft an der Uni Klagenfurt

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