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Lange Zeit hindurch galt Südafrika als eines der wenigen Länder Afrikas, die aus dem Griff der Armut und des Elends entkommen könnten. Und lange Zeit hindurch war es das südafrikanische Fußballteam, das die Hoffnungen der Nation - und hier vor allem der schwarzen Bevölkerungsmehrheit auf eine Besserung seiner Lage verkörperte.

„Wir werden die Welt in Flammen setzen“, dieses Diktum eines südafrikanischen Trainers nach einem Sieg über Kamerun 1990 scheitert bis heute an seiner Realisierung. 2006 schieden die „Bafana Bafana“ (Jungs) genannten Auswahlspieler in der Vorrunde für Weltmeisterschaft aus, auch am heurigen Afrikacup werden sie nicht teilnehmen. Die Vorbereitung für die Heim-WM scheint allerdings zu funktionieren. 13 Spiele hat die Mannschaft nicht mehr verloren. Zuletzt schlug das Team auch Endrundenteilnehmer Dänemark mit 1:0. So gesehen widerspiegelt sich in den Leistungen des Fußballteams nicht die Ernüchterung der ganzen Nation über die ausbleibenden Fortschritte nach dem Ende der Apartheit. Auch heute noch ist Fußball allerdings bis auf sehr wenige Ausnahmen ein Spiel, an dem die ehemaligen weißen Herren des Landes nicht teilnehmen wollen. Die „Afrikaander“ spielen lieber Cricket und bezeichnen Soccer auch gerne als „Slum-Sports“. Ob an diesen Vorurteilen die funkelnden neuen Stadien und die erhofften Einnahmen aus dem Spektakel etwas ändern werden ist mehr als fraglich. Daran rütteln könnten vermutlich nur gröbere WM-Erfolge. Wie hieß es unlängst auf Arte: „Für Südafrika bleibt die WM ein Cup der guten Hoffnung“. (tan)

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