D'accord, Herr Sichrovsky?

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Ich bin fest davon überzeugt, daß Sie, liebe Leserinnen und Leser, flammende Zeilen, einen Artikel in unserer Furche (Nummer 37) betreffend, von mir erwarten. Jedoch muß ich Sie enttäuschen, denn ich mag nicht replizieren, wenn ich etwas nicht ernst nehmen kann.

Egyd Gstättner, ein Lei oans Karntner, donnert verbal gegen die Bundeshauptstadt los, findet die Staatsoper eine abbruchreife Dreckschachtel und der Südbahnhof so schiach, daß man sich hüten solle, sich dort umzusehen. Lieb denk ich mir, wie der Karawankengrolli eine der zauberhaftesten Städte der Welt sieht. Chauvinismus a la Carentie mit Provinzialismus fein durchmischt. Aber das ist halt bei manchen Menschen so, wie die Ansicht einiger Freunde von mir, denen das Gailtal nicht gefällt. Mir g'fallt's, und das genügt. Mir g'fallt sogar das Bärental, wo nicht nur der Aar, sondern auch noch andere sattsam bekannte Vögel hausen. Dort wohnt der wortgewaltige Dressman der Nation, der gerade wieder auf Nationalstimmenfang geht, wobei unter national nicht österreichisch-national zu verstehen ist. (Doch, doch, reden's net, es gibt eine österreichische Nation und 80 Prozent aller Landsleute bekennen sich zu ihr.)

Der modische Dauerjüngling stellt nun wieder einmal zwei Verbrechen in Relation und befindet, daß diese 1: 1 zu lauten hat. Nicht nur, daß das infam ist, ist es auch berechnend, und das ist das Verabscheuenswürdige.

Mir drängt sich nun die Frage auf, was zu all dem abstrusen Gerede seines Anführers und Brotherren der in Amerika residierende EU-Abgeordete Peter Sichrovsky meint. Noch immer d'accord, Herr Abgeordneter? Wenn ja, dann wendet sich der Gast mit Grausen.

Also irgendwo hat Egyd Gstättner recht, der Südbahnhof ist wirklich nicht schön, er ist sogar schiach. Also mögen wenigstens die in diesen Zeilen erwähnten Per- und Unpersonen dort gar nicht ankommen. Es wäre unserer Stadt aus hygienischen Gründen zu wünschen.

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