Das Ende der Männer "tirolirisch"

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Felix Mitterer versetzte eine irische Komödie nach Tirol.

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Felix Mitterer versetzte eine irische Komödie nach Tirol.

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Das Ende vom Anfang" fußt auf einer irischen Volkserzählung, aus der Sean O'Casey eine Komödie in einem Akt gebastelt hat, die 1937 in Dublin uraufgeführt wurde. Felix Mitterer, in Irland lebend, hat die von Johanna und Martin Walser ins Deutsche übersetzte "Haushaltstrottelstory" in ein vollmundiges Tirolerisch übertragen, das den Gebirglern prachtvoll aufs Maul schaut und solcherart für das Tiroler Landestheater gut aufbereitet ist.

In Koproduktion mit dem Stadttheater Bruneck und dem Theater in der Altstadt Meran, wo "Das Ende vom Anfang" schon mehrere Male stattgefunden hat, geht es nun über die Bühne der Innsbrucker Kammerspiele. Besser würde es sich allerdings in einem urigen Theaterstadl ausnehmen!

Ein Bauernmacho mit gut entwickeltem Hängebauch und dezimierten Gehirnbeständen (Elmar Drexel) versucht im Rollentausch mit seiner Frau (Brigitte Jaufenthaler) unter Beistand seines ebenso geistig abgewrackten Freundes (Walter Sacher) den Haushalt wia a g'mahte Wies'n zu schupfen. Was dabei herauskommt, ist vorhersehbar - nämlich ein Trümmerpanorama von höchster "Verwüstungskapazität", das sich durch Haus und Hof zieht, die Kuh auf der Weide nicht ausgenommen. Das ist alles.

An dem Stück, das trotz rasendem Vernichtungswillen der wackeren Aktionisten nicht so recht vom Fleck kommen will (Regie: Claudia Oberleitner), ist partout nichts dran. Abgesehen davon, daß das Klischee des hilflosen Haushaltsvorstandes nach mehr als einem halben Jahrhundert auch im bäuerlichen Stall längst ausgemolken ist, leidet die Komödie am Fehlen schlagkräftiger Witze und guter Bonmots. Slapsticks degenerieren zu einfältiger Situationskomik, über die sich allerdings pausenlos lachen läßt, wenn man sich nichts anderes erwartet hat, als "tirolirischen" Klamauk aus der untersten Schublade.

Fazit: Ein Mega-Stuß, Marke Löwinger; ein wahres Lachkabinett für schlichte Gemüter, die im Lachen - wie O'Casey sagt - "einen Akt sozialer Befreiung" erleben.

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