Eine Sonderausstellung im „Haus der Völker“ in Schwaz in Tirol präsentiert Kunstwerke aus dem Jenseitsglauben fremder Kulturen. Wie in einer Geisterbahn scheinen unsichtbare Schamanen den Besucher in die Unterwelt bizarrer Totenkulte zu geleiten.Ein wahres Juwel unter den österreichischen Ethnologie-Museen ist das seit 15 Jahren bestehende „Haus der Völker“ in Schwaz, Tirol. Sein Begründer, Gert Chesi, hat auf seinen Reisen nach Afrika und Asien mehr als tausend hochkarätige Kunstobjekte gesammelt (und er sammelt noch heute!). Unter Chesis Intendanz wurde in den wunderbar
Das tragische Schicksal des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer erzählt die Tiroler Historie bekannterweise mit großem Pathos. Doch das harte Leben seiner Frau, Anna Hofer, schildert erst Jeannine Meighörner, Wissenschafterin, in ihrem Buch „Starkmut“.„Ihr Frühling trug Erdbeerfinger, der Sommer Ohrringe aus Kirschen.“ … Und das war’s auch schon für Anna Ladurner, das frische, selbstbewusste Mädchen aus der wohlhabenden Weinbauernsippe am Zenzenhof und am heute noch bestehenden, stattlichen Plonerhof in Algund bei Meran. Gleichsam schlagartig sollte sich die Zeit der
Um das Leben und Wirken des Tiroler Volkshelden dreht sich die Ausstellung "Hofer Wanted" im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Die Schau wirft einen kritisch-spektakulären Blick auf Andreas Hofer und einen ironischen auf dessen Vermarktung."Mander, 's isch Zeit!" Mit diesen Worten rief Andreas Hofer, Freiheitsheld der Tiroler, zum Widerstand gegen Napoleon auf. Gab es zu wenig scharfe Munition, griffen Schützen und Bauern zu Sensen, Mistgabeln und zu den mit Eisenspitzen bewehrten Morgensternen. Das geschah anno 1809. Eine Jahreszahl, die noch heute die Herzen der Älpler gewaltig anrührt:
Das Tiroler Landesmuseum zeigt Wilderer in allen Facetten.Kaum ein Phänomen ist in unseren Breiten so tief im Volk verankert wie das Idol des kühnen Wildschützen. Obwohl dieser zur Zeit des "Sachsenspiegels" um 1350 das "gottgegebene Grundrecht zur freien Jagdausübung" angeblich voll nutzen durfte, kannte die Hohe Obrigkeit bei "Jagdfrevel und Wilddiebereien" letztlich kein Pardon. Aber der Wilderer, den "Schneid", Freiheitslust, Jagd- und Trophäensucht, aber oft auch Armut und Hunger zum Wilddiebstahl trieb, berief sich auf ein altes anarchisches Recht und nahm sich sein Teil: "Alles,
Der Ausnahme-Bildhauer Walter Pichler im Tiroler Landesmuseum.Was weiß man über den Südtiroler Bildhauer und Zeichner Walter Pichler, geboren 1936 in Deutschnofen im Eggental, der seit Beginn der 1970er Jahre für sich und seine Skulpturen, Zeichnungen und installativen Arbeiten aus Lehm Holz, Metall, Glas, Bronze in St. Martin/Burgenland sieben mythische Behausungen gebaut hat? Dort gibt es zum Beispiel Sitzgruben, Schlafplätze, Laubhütten und Wohnstellen wie "Das Haus für den Rumpf und die Schädel" oder "Das Haus für die Drei Stäbe"; alle in schier spiritueller Hingabe bis ins
Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum präsentiert die "Die Kunst der Landwirtschaft".Ein frisches Lüfterl hat den neuen Direktor des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Wolfgang Meighörner, ehemaliger Boss des Friedrichshafener Zeppelinmuseum, über die Berggipfel getragen und im ehrwürdigen Innsbrucker Musentempel abgesetzt. Mit im Fluggepäck hatte der 49-jährige gebürtige Münchner auch eine Menge pfiffiger Ideen für ein innovatives, interdisziplinäres Ausstellungswesen, in das er möglichst viele museale Einrichtungen Tirols einbinden möchte. So hat Meighörner anlässlich des
Amüsante Streifzüge durch die Geschichte der Werbung im Innsbrucker Zeughaus.Die Schlange der Werbeberieselung ist lang, schillernd und verführerisch. Das kann ein Bummel durch die Exponate der Alt-Tiroler Produktwerbung - allerlei Schilder, Zeitungsannoncen, Plakate, Bierdeckel, Automaten, Film-und Fernsehspots sowie zeitgenössische Werbevideos des Kollegs für Wirtschaft und Mediendesign, Innsbruck - im Museum Zeughaus voll bestätigen.Schon in der Antike gab es so etwas wie Werbung - und nicht selten verhedderte sich der edle Pompejaner beim Studium raffinierter, öffentlich
Anlässlich des 90. Geburtstages des Architekten Hubert Prachensky - prominentes Mitglied der international bekannten Architekten-und Malerfamilie Prachensky-Baumann aus Tirol - wird das Gesamtwerk dieses noch heute mitten im Leben stehenden Künstlers durch eine interessante Ausstellung im Innsbrucker Archiv für Baukunst gewürdigt. Anhand von Fotos, Plänen, Schaubildern, Modellen, Aquarellen, Film-und Tondokumenten usw. ist es möglich, Biografie und Werk dieses herausragenden Baumannes der Tiroler Kulturgeschichte in voller Bandbreite nachzuvollziehen.Tiroler KünstlerfamilieDie
Zwei Ausstellungen in Innsbruck bieten seriöse, witzige und höchst erstaunliche Einblicke in 100.000 Jahre Sexualität.Vor etwas weniger als 100.000 Jahren begann der anatomisch moderne Mensch, seine Gedanken und Gefühle in Kunst auszudrücken. Die "Sex-Schau" im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und Zeughaus lüftet den Schleier der zwischenmenschlichen Sexualität ab der späten Eiszeit in Europa (vor 35.000 bis 10.000 Jahren) ganz ohne "Genierer" mit kleinem Augengezwinker, aber durchaus streng wissenschaftlich. Obwohl es gar nicht so einfach war, alle Verantwortlichen von Sinn und Zweck
Der Maler und Graphiker Elmar Peintner hat in eineinhalb Jahren einen Kreuzweg für die Pfarrkirche St. Josef in Landeck-Bruggen geschaffen.Auf insgesamt zwölf Metern Länge und einem Meter Höhe hat Elmar Peintner in seiner speziell entwickelten, unverwechselbaren Technik (Bleistift und Eitempera auf Leinwand) ein sakrales Werk geschaffen, das in Form, Aussage und auch in Berücksichtigung der stilistischen Eigenart des modernen Tiroler Gotteshauses in Landeck einmalig ist.Nahsicht auf das LeidenKunstvoll aus dem Malgrund herausgearbeitete Köpfe, welche nicht nur authentische Abbilder von
Maximilian-Ausstellung in der Innsbrucker Hofburg zum eu-Vorsitz Österreichs.Überragend wie seine charismatische Herrscherpersönlichkeit waren auch die europäischen Visionen Kaiser Maximilians i. (1459- 1519). In der Verwirklichung seiner damals utopisch anmutenden Ideen legte er den Grundstock zu dynastischen Eroberungen, verbunden mit einer gewaltigen Erweiterung des Habsburgerreiches, so dass sein Enkel Karl v. bereits über große Ländereien in Europa und Südamerika herrschte.Dieser monarchischen Ikone an der Wende zur Neuzeit gilt eine Großschau in den geschichtsträchtigen
Die erste Personale von Luca Rento in Innsbruck verbindet Foto, Film und Malerei.Der Künstler Luca Rento, geboren 1965, lebt in Feltre am Südhang der Dolomiten in einer landschaftlichen Umgebung, die ihn offensichtlich zu einem ganz neuen Spiel mit der Natur treibt: zu einer Idee, die bis heute wohl einzigartig ist. Mit seiner Videokamera, die Landschaftsausschnitte, Wolkenstimmungen, Pflanzen und Menschen in eine digitale Form bringt, verfertigt er "Fotomalereien", die weder als Fotografie noch direkt als Videos bezeichnet werden können: er nennt sie Video-Loops und erschafft damit die
Meisterwerke von Henri Toulouse-Lautrec im Innsbrucker Ferdinandeum.Die brillante Schau "Henri Toulouse-Lautrec - Die Noblesse des Gewöhnlichen" im Landesmuseum Ferdinandeum ist mit Sicherheit das Großereignis des heurigen Tiroler Ausstellungssommers. Sie weist über 100 grafische Meisterwerke von Henri Toulouse-Lautrec (1864 bis 1901) aus der Sammlung des Kupferstichkabinetts Dresden auf, welches auf die weltweit älteste und bedeutendste Toulouse-Lautrec-Kollektion verweisen kann. Nach einer ersten Präsentation in Bad Homburg sind die sensationellen Blätter nun zu ihrem zweiten und
Innsbruck zeigt über 10.000 Jahre Handel und Verkehr im Alpenraum.Wie ein mächtiger Wall trennen die Alpen den Süden vom Norden: 1.200 km lang, 150-250 km breit, Gletschergipfel bis zu 4000 m Höhe. Und dennoch überquerten schon vor 10.000 Jahren Jäger- und Sammlergruppen in gefährlichen Fußmärschen auf schmalen Saumpfaden den zerklüfteten Alpenhauptkamm. Nördlich der Alpen gefundene Dolchklingen aus oberitalienischem Silex belegen bereits für die Jungsteinzeit (6000-2300 v.Chr.) Kontakte zwischen Bewohnern des Südens und Nordens. Ein transalpiner Tauschhandel begann sich zu
Eine Ausstellung in Innsbruck als Hommage an den Schriftsteller und Förderer Ludwig von Ficker.Was die Ausstellung "Der Ficker" mit dem prominenten Schriftsteller und Gründer der Zeitschrift Der Brenner zu tun hat, lässt sich von vornherein nicht so leicht ergründen. Da muss man schon Gespräche mit den Künstler-Philosophen Clegg & Guttmann, Rudolf Polanszky und Franz West führen, die bei Elisabeth & Klaus Thoman im Rahmen dieser Schau ihre Arbeiten zur Diskussion stellen. Auch wenn man sich in das anspruchsvolle Buch "Der Ficker" vergräbt, wird man bald schlauer: Ausstellung und
Erfolgreich in Helsinki und New York, auf Zwischenstation in Innsbruck.Auf niedrigen Zeichentischen platzieren sich thematisch gegliederte Bilderlandschaften mit 60 Bauwerken seit 1995; dazwischen erheben sich die Türme projektbezogener Modelle und Videos: "Austriawest" ist eine lebendige Schau zum Umschreiten der Exponate, zum Informieren, Schauen und Werten heimischer baulicher Meisterleistungen. Doch es geht nicht nur um einen bemerkenswerten Event, der während seiner zweijährigen Wanderung von Mailand über Dornbirn, Prag, München vor allem in New York und Helsinki außergewöhnliche
In der Innsbrucker Hofburg hat sich "das himmlische Tor eröffnet": Jesus-Bambini aus drei Jahrhunderten.Es ist eine sehr berührende Weihnachtsausstellung, die noch bis 31. Jänner 2005 im Foyer und in den Tiefen des Barockkellers der Innsbrucker Hofburg mit einer besinnlichen Schau zum Rückblick in die eigene Kinderzeit einlädt. Mehr als 100 der schönsten Figurendarstellungen des Jesuskindes aus der "Sammlung Hiky Mayr" - wohl die bedeutendste Kollektion dieses Themas in Europa - sind in die geschichtsträchtigen Räumlichkeiten am Fuße der verschneiten Nordkette eingezogen. Sie "kugelen
Walter Pichlers Werke nach 25 Jahren wieder in Tirol ausgestellt.Der Bildhauer Walter Pichler hat längst seinen Rückzug aus unserer fortschrittsbesessenen Zivilisation vollzogen. Er lebt und wirkt heute vorwiegend in seinem vielgestaltigen Gehöft in St. Martin a.d. Raab/Burgenland. Dort hat er für sein Lebenswerk immer neue schlichte Behausungen gebaut. Bis jetzt sieben an der Zahl. Ein Gesamtkunstwerk.Obwohl bereits in den 1960er Jahren durch seinen polemischkritischen Widerstand gegen den Zeitgeist des Unbehagens in Architektur und Technik prominent geworden (Ausstellungen u.a. im Museum
Erste umfassende Personale Peter Koglers in der Taxisgalerie Innsbruck.Der bekannte Medienkünstler Peter Kogler, Professor an der Wiener Akademie, Teilnehmer vieler Ausstellungen im In- und Ausland, ausgestattet mit einer Liste von prominenten Auftrags-Projekten, ist mit seinen nicht weniger bekannten virtuellen Kult-Ameisen und anderen trendigen Grundmodulen (Röhren, Hirnwindungen) in die Innsbrucker Galerie im Taxispalais eingezogen. Höchst beeindruckend dominieren die Koglerschen Krabbeltiere plus Anhang die erste Tiroler Groß-Personale (in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Hannover
Dem Maler Heinz Weiler ist heuer eine Schau während des Europäischen Forums gewidmet.Es ist eine Herausforderung, der sich Heinz Weiler, Tiroler Maler und Restaurator, mit seinen beeindruckenden Exponaten im Congress-Centrum Alpbach stellt. Der 1951 in Innsbruck geborene Neffe der österreichischen Mal-Ikone Max Weiler versucht, sich mit 25 Eitempera-Arbeiten den Mitgliedsländern der Europäischen Union anzunähern und dabei das diesjährige Diskussionsthema des Europäischen Forums Alpbach, "Grenzen und Grenzüberschreitungen", einzukreisen und "festzumalen". Was ihm auch gelingt. Keine
Pikante Einblicke in die Kulturgeschichte der Dessous im Zeughaus-Museum Innsbruck.Schon die Schlangengöttin von Knossos trug vor 4.000 Jahren ein knallenges Miederleibchen zur Betonung ihrer Busenfülle. (Im Museum von Heraklion zu bewundern.)Zu bewundern sind auch - anlässlich der Schau "Das Unsichtbare" im Innsbrucker Zeughaus-Museum - ein Sortiment kesser Korsetts als mutmaßliche Nachfahren der göttlichen Schnürbrust. Hier erfährt man im Weiteren, dass dieses Verführungsinstrument mit eingebauten Marterwerkzeugen wie Fischbein, Holzstäbchen, Stahlschienen bereits ab dem 16.
Claudia de' Medici, Landesfürstin von Tirol, ist der Star der Sommerausstellung im Tiroler Landesmuseum.Claudia de' Medici! Alles dreht sich im Innsbrucker Ferdinandeum derzeit um diesen klangvollen Namen. Exzellente Exponate aus Florenz, Wien, Innsbruck lassen Geschichte und Flair um Claudia de' Medici in fesselnder Authentizität und bestrickender Atmosphäre aufleben.Prinzessin Claudia, geboren vor 400 Jahren in Florenz, stammt aus dem berühmten Medici-Clan, der Reichtum, Macht und Mäzenatentum vertritt und wird als junge Witwe mit Erzherzog Leopold V., dem Landesfürsten von Tirol,
Max Weilers großformatige Bilderfolge "Vier Wände" im Museum Moderner Kunst in Wien.Eine ideale Idee, die "Vier Wände" von Max Weiler - eine vierteilige großformatige Bilderfolge ( je 256 x 608 cm) aus den siebziger Jahren, die teils im Juridicum der Wiener Universität, teils im Museum Moderner Kunst platziert war - in einer bisher leerstehenden Halle im quartier 21, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien zusammenzuführen. Kurator Edelbert Köb, Direktor des Museums, und Yvonne Weiler, Witwe des Künstlers, eröffnen damit dem Publikum nicht nur die seltene Möglichkeit, einer der
Helmut Schober in Innsbruck. Seine Zentralthemen: Licht und Zeit.Es ist der renommierte, in Mailand lebende Innsbrucker akademische Maler Helmut Schober (Jahrgang 1947), der in der RLB-Kunstbrücke mit seinen Großgemälden eine Lichtmalerei entfaltet, so geheimnisvoll und pur , dass sie an kosmische Ereignisse denken lässt. Beginnend mit Performances in den 1970ern und weiterschreitend mit figurativen Arbeiten, fand der malerisch-forschende Denker zu seinen Zentralthemen Licht und Zeit. Schobers "pure Lichtmalerei" - das versuchte Festhalten von lichtdurchwirkten Erscheinungen - entwickelte
Brillante erste Sonderschau des Innsbrucker Ferdinandeums nach der Wiedereröffnung: Klassische Moderne von Cézanne bis Picasso.Mit rund 80 Werken lustwandeln noch bis 28. September 2003 Größen der bildenden Kunst zwischen 1880 und 1930 wie Cézanne, Delaunay, Kandinsky, Klimt, Klee, Kokoschka, Manet, Münter, Nolde, Schmidt-Rottluff, Picasso und viele andere "In freier Natur" durch zwei lichtvolle Etagen des neu restaurierten Ferdinandeums in Innsbruck. Gemeinsam mit Künstlern des französischen und deutschen Impressionismus, der Nabis und Fauves in Frankreich, des Symbolismus und
Das Volk der Chokwe und ihre Bantu-Nachbarn beherrschen derzeit das Haus der Völker in Schwaz/Tirol.An die 100 kostbare, spezifisch für kultische Handlungen geschaffene Objekte, meist aus amerikanischen und europäischen Privatsammlungen, scheinen das Tiroler Ethno-Museum "Haus der Völker" in ein Geisterhaus von Maskentänzern, Wahrsagern, Heilern, Zauberern, prestigeträchtigen Schmieden und tabugesättigten Jägern aus den Gebieten der Chokwe zu verwandeln. (Eine Zusammenarbeit des bekannten Ethno-Museums mit der Galerie Walu in Zürich)Die ausgestellten Ahnen-Skulpturen, Fetische,
Per Kirkeby, einer der größten zeitgenössischen Künstler, ist in Innsbruck zu sehen.Die Biografie des derzeit in der Innsbrucker Galerie Kugler präsenten Malers, Bildhauers und Schriftstellers Per Kirkeby, geboren 1938 in Kopenhagen, liest sich beeindruckend: Beginnend in den sechziger Jahren legt das künstlerische Multitalent (mit Professuren an der Kunstakademie in Karlsruhe und der Städelschule in Frankfurt) etwa 70 Bücher, 25 Filme, Teilnahmen an den Biennalen in Venedig und der documenta in Kassel, Bronzeskulpturen auf dem Gebäude des Deutschen Bundesrates in Berlin, monumentale
Thomas Bernhard am Tiroler LandestheaterMit Thomas Bernhards "Über allen Gipfeln ist Ruh" überzieht im Tiroler Landestheater ein messerscharfer Krieg wortgewaltiger Sarkasmen die deutsche Dichterlandschaft. Der von Literatur-, Presse- und Kommerzwelt zum Poeten der Nation erkorene ehemalige Dachdecker Moritz Meister (ein herrlicher Günter Gräfenberg, der souverän alle Stückeln spielt!) hat soeben seine gigantomanische Tetralogie geboren. Ein wahres Opus Magnum - einzureihen wohl im Goethe-Umfeld -, welches sogar die prächtigsten "Sauerkirschen-Zyklen" etc. des hehren Dichterlings, der
Ausstellung zum 80. Geburtstag von Hans Staudacher.In der Innsbrucker Galerie E. u. K. Thoman wird gefeiert. Anwesend sind Hans Staudacher, das charmant-charismatische Malergenie aus Wien, welches kräftig seinen achtzigsten Geburtstag einläutet, seine reizende Gattin, eine Unmenge von Kunstjägern, -fischern und -sammlern und - last but not least - Bilder, Bilder, Bilder. Durchgestartet mit "jungfräulichen" Arbeiten (1949/50) sauste der Kärntner Avantgardist vom Ossiacher-See mit aggressiv-tachistischen Botschaften aus den fünfziger, sechziger, siebziger, achtziger und neunziger Jahren,
Siedlungsgeschichte des Alpenraumes im Innsbrucker Zeughaus.Eine der bedeutendsten Ausstellungen zur frühen Siedlungsgeschichte des Alpenraumes zeigt rund 300 außergewöhnliche Exponate aus Museen und Sammlungen in Graubünden, Nord- und Südtirol. Bestechende archäologische Funde erzählen spannende Geschichten zur frühesten Besiedlung des Inntals, des Engadins und Vinschgaus oder Graubündens von der Steinzeit bis zu den Römern.Knochen von Höhlenbären und Höhlenlöwen dienten vor rund 30.000 Jahren als in Holz geschäftete Geschoßspitzen zum Jagen, wie sie in der Tischoferhöhle bei
Vom Siegeszug einer russischen Kamera zu den ersten Lomo-Shops in Österreich.L omo - was ist das eigentlich? Eine Philosophie, eine Sekte, eine akademische "Leerformel von metaphorischem Unsinn"? Nichts von alledem. Lomo ist ein mysteriöser russischer Fotoapparat von geradezu beglückender Schlichtheit, mit dem ohne viele Umstände die schrägsten Schnappschüsse der Welt getätigt werden können. Tiroler Studenten in Wien entdeckten die Kamera auf Flohmärkten, machten die ersten lomographischen Versuche - und kreierten, ohne es vorerst auch nur zu ahnen, einen neuen
Arbeiten aus der Gutai-ZeitDaran kommt kein Galerienflaneur so ohne weiteres vorbei: ein in Abständen grellbunt aufblitzendes Glühlampenkleid mit einer todschicken Schleppe aus prächtigem Kabelwirrwarr - ein ausgefallenes Ausstellungsexponat von Atsuko Tanaka in der Tiroler Landesgalerie. Dieses "Electric Dress" ist absoluter Mittelpunkt der ersten Personale der Japanerin in Europa. Die kleine Große Lady aus Osaka, die heuer ihren Siebziger feiert, hat es einst selbst entworfen und natürlich auch getragen.Mit den "Arbeiten aus der Gutai Zeit" hat Atsuko Tanaka ihren aufsehenerregenden
Ironische Kritik am beliebten "Kindchenschema".Tirol hat einen kreativen Japanschwerpunkt. Bis November 2002 üben sich diverse regionale Kunsthorte in den unterschiedlichsten Variationen japanischer Kultur: in bildender Kunst, Architektur, Film, Literatur, Ikebana usw. Hinter dem spannenden Projekt steckt der Tiroler Kunsthistoriker Markus Neuwirth, der den Organisatoren, Kuratoren, Architekten und Künstlern viel Freiraum lässt, sämtliche Events mit Ideen, Witz, Charakter und selbstreflexiven Andeutungen zu füllen. Er selbst kuratiert die Ausstellung "Weiche Brüche" im Innsbrucker
Der "Tiroler Steinadler" Albin Egger-Lienz und sein Kreisen über der Donaumetropole.Lienz, die kleine, traditionsreiche Stadt an der Südseite der Alpen, hat etwas Besonderes zu bieten. Auf Schloss Bruck, dem ehemaligen Wohnsitz der Grafen von Görz, trifft sich Albin Egger-Lienz (1868-1926) mit Künstlern, denen er in Wien zwischen 1899 und 1911 persönlich oder in ihren Werken begegnete.Die Sonderausstellung "Begegnungen in Wien" bietet einen schillernden Vergleich zwischen den Arbeiten Albin Eggers und jenen von über 30 großteils internationalen Zeitgenossen. Sie führt zu einer
Voodoo-Kunst, beeinflusst durch Comics und Internet, im "Haus der Völker" in Schwaz.In den Slums der westafrikanischen Städte wachsen die "Neuen Wilden", die Söhne der traditionellen Künstler Afrikas, heran. Sie kreieren eine ganz andere Art von Malerei und Bildschnitzerei, eine neue bildende Kunst, die unter dem Einfluss von Comics und Internet aus Europa und den USA steht.Prof. Gert Chesi, Leiter und Eigentümer des innovativen Ethno-Museums "Haus der Völker" in Schwaz/Tirol, präsentiert wieder einmal eine spannende Begegnung mit dem Schwarzen Erdteil. Diesmal sind es der
Mit "King Kongs Töchter" von Theresia Walser führt Regisseurin Barbara Herold in den Innsbrucker Kammerspielen eine surreale Todesgesellschaft vor, die, fast erdrückt von der Betondecke eines Altenheimes, ihr Leben selbst finden und erfinden muss. Die Pflegerinnen (Agathe Taffertshofer, Margot Mayrhofer, Judith Keller), die es satt haben, volle Unterhosen zu entsorgen und Gruftis "in der Matratze versickern zu lassen", inszenieren die Todesfälle im Heim so glamourös wie den festlichen Abgang eines ihrer Hollywood-Idole. Was ihr eigenes Unsterblichkeitsgefühl unglaublich erweitert.Die
Kunst aus dem Baltikum im Taxispalais, Innsbruck.Fünfzehn Junge Künstler und Künstlerteams aus Estland, Lettland und Litauen stellen in der Landesgalerie im Taxispalais in Innsbruck Videos, Installationen, Fotografien und Objekte vor, die bestätigen, dass die innovative baltische Kunst den Abgesang des Kommunismus mit einem kräftigen Lebenszeichen erwidert hat. Die ungewöhnliche Ausstellung "The Baltic Times" - nach einer baltischen Zeitung - zeigt sich aktuell, provokant, radikal, kritikfreudig, erschütternd und voll und ganz zeitgeistig.Schöpfend aus bitterer Erfahrung, den Blick
Zwei Schönherr-Dramen in den Innsbrucker Kammerspielen.Zweimal Schönherr in den Innsbrucker Kammerspielen, in einer Co-Produktion mit den Theatern in Bruneck und in der Altstadt in Meran: Erst wütet der "Weibsteufel", eines der namhaftesten Schönherr-Dramen, dann provoziert "Es", das eher selten im Theater präsent war. Das erste ein Bauernstück, trutzig, wild und von Klaus Rohrmoser so urwüchsig auf die einem abstrakten Fuchsbau ähnelnde Bühne gestemmt (Klaus Gasperi), dass es einem kalt über den Rücken rieselt. Das zweite ein städtisches Ehedrama von so beeindruckender
Nestroys "Lumpazivagabundus" am Tiroler Landestheater.Ebenso überzeitlich wie aktuell nähert sich Nestroys "Liederliches Kleeblatt" in moderat-biedermeierlicher, wienerisch ausgeprägter Manier mit feinmusikalisch unterlegtem Feeling (Musik: Adolf Müller, Edgar Seipenbusch mit Top-Musikanten) dem Publikum in Innsbruck. "Lumpazivagabundus" - eine Ikone des Possen-Theaters, deren leichter Bartanflug während des Premierenabends im Großen Haus nicht völlig zum Verschwinden gebracht werden kann.Aber dennoch: Nestroy-Fans entzünden sich an der mit viel Elan und Gespür für ergreifende
Ein keineswegs programmierter Welterfolg: Thomas Manns Kaufmannssaga "Buddenbrooks" erschien erstmals vor 100 JahrenMeine Kindheit war gehegt und glücklich. Wir fünf Geschwister wuchsen auf in einem eleganten Stadthause ... und erfreuten uns eines zweiten Heims in dem alten Familienhaus bei der Marienkirche, das meine Großmutter väterlicherseits allein bewohnte und das heute als ,Buddenbrook-Haus' einen Gegenstand der Fremdenneugier bildet", schreibt der Schriftsteller Thomas Mann. Und tatsächlich: Kaum einer der vielen Besucher Lübecks - der vielgerühmten "Königin der Hanse" -
Kammerspiele, InnsbruckDa die biedermeierliche Welt Franz Grillparzers die abgründigen Gestalten des Euripides um Medea und das goldene Vlies nicht zulässt, wird die dämonische, fremde Zauberin und Königstochter für Grillparzer in seiner "Medea" zur Bürgersfrau, die die erste moderne Ehetragödie erlebt: Das straffe Regiekonzept von Thomas Oliver Niehaus - das sich auch in der niveauvollen Besetzung profiliert - hebt in Innsbruck die geistige Potenz des Stückes aus ihrer Zeit und erweitert dessen Tiefendimensionen: Nicht allein Rassismus und Unvereinbarkeit unterschiedlicher Kulturen
Shakespeare I: Umjubelte "Hamlet"-Premiere in Innsbruck.Hamlet" steckte schon in diversen Gewändern: im Frack, in Jeans, sogar in nackter Haut. Im Tiroler Landestheater formt die Inszenierung Klaus Rohrmosers einen "Hamlet" (Zadekfassung nach A. W. Schlegel), wie er lebte und kraftvoll leibte ... und kleidet ihn unserer Zeit entsprechend lässig in Hemd und Hose. Die Regie strafft die Handlungsstränge und verknüpft sie zum ganzheitlichen Mordtheater - klug und wortwitzig aus dem vollen Menschenleben und den berühmten, überzeitlichen Zitaten schöpfend.Da das Mordspiel wie ein Schwamm die
Die Tiroler Volksheilige Notburga hat sich das Volk selbst gemacht. Schließlich gibt es nicht viele heilige Bauernmägde in der Kirche.Sie ist die einzige weibliche Heilige Tirols: Notburga. Eine jener "Heiliginnen", wie sie in einer Kapelle bei Matrei in Osttirol aus dem 18. Jahrhundert angerufen werden: "Alle Heiligen und Heiliginnen Gottes. Bittet für uns." Und sie ist eine ganz besondere "Heiligin", so scheint es. Keine Adelige oder Klosterfrau, keine Märtyrerin. Sie wurde auch nie offiziell heilig gesprochen. Da gibt es nur die Erlaubnis durch Papst Pius IX., 1862, die die längst
Felix Mitterers "Gaismair" bei den Volksschauspielen in Telfs.In Telfs dürfte man sich vom Ruhm Christian Stückls, der bei den Oberammergauer Passionsspielen eine innovative Jesusfigur kreierte, viel erwarten. Und tatsächlich hat der junge Regisseur das Historienstück "Gaismair" von Felix Mitterer - die achte Uraufführung des prominenten Tiroler Dramatikers bei den Telfer Volksschauspielen - zu einem Riesen-Theater-Event gestaltet. Obwohl die großräumige Neue Feuerwehrhalle, Spielort der Handlung, gewiss kein Festspielbau ist und offensichtliche akustische Mängel aufweist, brandete am
Komödie oder Tragödie, Schuld oder Unschuld, das ist die Frage, die Dorfrichter Adam um den "Zerbrochnen Krug" der Witwe Marthe klären soll. Gerade Adam, der selbst bei ihrer Tochter Evchen lüstern einstieg und besagtes Wertstück auf den Kahlschädel gedroschen bekam!Die Blutspur trägt sein Glatzkopf noch zur Schau, seine Perücke hängt als corpus delicti am Fluchtspalier. Da ist guter Rechtsspruch teuer. Dem Kleistschen Milieu wunderbar entsprechend (Regie: Klaus Rohrmoser) siedet, braust und zischt die schwungvolle Handlung durch das minimalistische Bühnenambiente Karl-Heinz
In Telfs kann einem schier das Gruseln kommen. Da streckt im Lindacher Glashaus ein grausiges Gespenst seine verweste Hand aus nach der Rosa, aus seinem fauligen Mund pfeifen grässliche Töne. Die Frau aber kennt das Ungeheuer nur zu gut. Ihr toter Mann ist's, der Zach, der stockbesoffene Tunichtgut, der Weib und Kinder verprügelt hat und Gott sei Dank eines Tages auf der Kuchlbank mit der Zigarette im Maul verbrannt ist. Sie hat ihn brennen lassen, den Zach, damit endlich Frieden ist im Haus. Krepiert ist der Peiniger, aber fortgegangen ist er nicht. Niemals.Felix Mitterer hat mit seinem
Von einem Tiroler Bauernbuben, der auszog, das Malen zu lernen, der
ein kleines Leben lebte und als großer Künstler sehr vereinsamt
starb, erzählt der schöne Bildband "Anton Tiefenthaler", der
kürzlich im Haymon-Verlag in Innsbruck erschienen ist.
Das weltweit erfolgreiche Sozialwerk betreut in 129 Ländern rund
250.000 Kinder und Jugendliche. Die Idee der SOS-Kinderdörfer wird
heuer 50 Jahre alt. Gründer Hermann Gmeiner schrieb einmal dazu:
"Liebe ist soviel. Sie ist eine Kraft die uns bewegt. Sie ist von
Gott."
Joshua Sobol hat in den Achtzigern mit dem musical-theatralischen Zeitdrama "Ghetto" eine Menge Bühnenstaub aufgewirbelt. Der Staub hat sich gelegt, die Unbequemlichkeit der Thematik keineswegs. Die letzten Tage im litauischen Ghetto Wilna werden nun auch im Tiroler Landestheater in Innsbruck zum Mikrokosmos einer ums Überleben kämpfenden Gesellschaft, die in messerscharfen Psychogrammen entmythisiert wird. Im Mittelpunkt die Frage: Wie weit dürfen Opfer mit ihren Peinigern paktieren, um Mitmenschen zu retten?Tragische Zentralfigur ist der innerlich zerrissene Jude Jakob Gens (ein
In vier komprimierten, untereinander lose verbundenen Stationen zwischen 1889 und 1998 stimmt der Schweizer Bühnenrevoluzzer Thomas Hürlimann in den Innsbrucker Kammerspielen ein schwarzhumoriges "Lied der Heimat" an, das nicht historische Ereignisse, sondern kleine, signifikante Geschichten des Alltags zum Inhalt hat; hintergründige Ereignisse, die den Geist des Menschen verändern können.Da komponiert eine ausgehungerte Polin (Claudia Stanislau) in einem Lager des Zweiten Weltkrieges ein Heimatlied, geboren aus einem "Teller Abgrund guter Suppe", die der Feldwebel (Christian Ludwig)
"Atterseemilch" nennt der Maler, Dichter, Komponist und begeisterte Segler (daher das vielsagende Pseudonym!) Christian Ludwig Attersee seine Ausstellung in der Galerie Schmidt in Reith/Alpbachtal, im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach.Bundeskanzler Viktor Klima eröffnete die Schau, Peter Weiermair, Direktor des Museum Rupertinum, Salzburg, führte in das Werk ein. Über 50 Arbeiten aus den letzten Schaffensjahren boten ein eigenwilliges Kunstereignis voll spannender, provokanter und erotischer Bildzaubereien, die man eingehend verkosten mußte, um sie dann als "Atterseemilch" mit
Kann frau geliebt werden, wenn sie frei bleiben will? Und wenn nicht, was dann? Auf die Liebe verzichten oder auf die Freiheit?In "Olympe oder die letzten Worte" begegnen einander bei den Volksschauspielen in Telfs in Tirol zwei Frauen von heute: Schauspielerin die eine, Ärztin die andere. Olympe und Dorothea, unsympathische Emanzen, alle beide! Die Südtirolerin Erika Wimmer legt mit "Olympe oder die letzten Worte" ein wunderbares Stück Frauengeschichte mit literarischem Anspruch vor, eine Geschichte, die noch immer nicht zuendegeschrieben ist. Ausgehend von der Eingangsepisode blickt der
Da sitzt er nun fest, der nackte Hajott, im Schrank einer stinknormalen Familie, gebunden an die Nabelschnur ihrer Wunschvorstellungen. Der von Mama angehimmelte Parteiobmann H. J. (Markus Völlenklee), genannt Hajott, der "Unheimliche Geliebte" in der gleichnamigen Farce von Lorenz Gutmann und Veronika Eberl ist die Projektion all ihrer privaten und politischen Sehnsüchte - einer, der sich was zu sagen traut; ein Abgott im Wohnzimmerhimmel, dem sogar Papa (Alfred Kleinheinz) nicht widerstehen kann. Die Farce von der Manipulierbarkeit der netten Leute von nebenan durch eine populistische
"So lang i leb', wird nit übergeben..." Doch da täuscht sich der zäh-knorrige Peter Mitterrutzner als Klotzbauer gewaltig! Brennender Ehrgeiz und drückende Not einer jungen Armenhäuslerin auf "Gmoakosten" (Evelyn Plank zutiefst eindringlich!) und ihres Liebsten, des zweitgeborenen Klotzsohnes (Walter Sachers), zwingen den halsstarrigen Alten schließlich doch zur Hofübergabe. Das "herg'laufene Bettelmensch" erstarkt zur Bäuerin, der Altbauer wird dem Elend überlassen; so lange, bis der verschollene Erbe auf den Hof zurückkehrt. Elmar Drexels Vollblut-Auftritt als erstgeborener Bruder
L. Frank Baums Kindergeschichte "Der Zauberer von Oss" - heute knapp 100 Jahre alt - erspielte sich in der Bühnenversion und als MGM-Film Platz 1 innerhalb der amerikanischen Märchenmusicals. Und auch Good Old Europe ließ sich nur zu gern vom "Zauberer" verzaubern! Vor allem der beliebte Ohrwurm "Hinter dem Regenbogen ..." bohrte sich so nachhaltig in die Herzen der Kids und Oldies, daß er bis heute kein bißchen von seinem schmelzenden Charme eingebüßt hat. (Musik/Liedtexte: H. Arlen/E. Y. Harburg) Auch das junge Innsbrucker Premierenpublikum, zur vormittäglichen Premiere teils sogar
Als ästhetisch, erhaben, poetisch - aber auch bedrohlich, ironisch oder provokant zeigt sich die Schau "Landschaft. Die Spur des Sublimen" im Innsbrucker Kunstraum. Hier demonstrieren acht zeitgenössische Künstler mit ihren Landschaftsbildern, -fotos, -objekten und -installationen die individuelle Begegnung mit diesem großen Thema. Die Landschaft ist - nach Max Friedländer - "Das Gesicht des Landes"; sie hat auch in unserer Zeit, die bereits begonnen hat dieses Gesicht zu zerstören, nichts von ihrem Wert als Erfahrungs- und Stimmungsraum verloren.Der Belgier Panamarenko (abgeleitet von
Niemals artikuliert, aber stets gegenwärtig: Über Madeleines tristem Leben liegt ein dunkler Schatten. Vergewaltigung, Haß, Liebe, Trunksucht. Lange ein Tabu - heute redet man darüber. Kate O'Riordan hat ein brisantes Stück darüber geschrieben: "Gier der Finsternis". Manfred Schild inszeniert die österreichische Erstaufführung in den Innsbrucker Kammerspielen als Psychogramm menschlicher Begierden: die Sucht nach Alkohol, die Gier nach Lust.Madeleine kann offensichtlich ein schweres Kindheitstrauma nicht verwinden und ertränkt es in der Flasche. Sie ist unfähig, ihrer eigenen,
Heißer kann lauwarm gar nicht sein! Das beweist wieder der erfolgserprobte "Käfig voller Narren", der im Tiroler Landestheater über die Bretter jagt. In den Siebzigern als Homo-Stück (Jean Poiret) der Über-Bühnenhit, in den Achtzigern von Jerry Herman und Harvey Fierstein zum Musical mit Kultcharakter erhoben, packt Regisseur Markus Weber das heute nicht mehr gar so heiße Eisen aus der Lauwarm-Szene als frivoles, doch berührendes Musikspektakel an.Rassig, warmherzig, ultracool, superschwul schwingt sich das in Treue ergraute Tuntenpärchen Georges und Albin, alias Zaza, ohne Bedenken
In Innsbruck rührt sich was. Es gibt ein neues Theater, zwar ohne feste Spielstätte, doch mit umso festeren Grundsätzen: "Heraus aus dem Musentempel, hin zum Publikum!"Und man startet in einer Bus-Remise mit der österreichischen Erstaufführung des Stücks "Straight Facts - Der Gefangene im Leuchtturm" von Malin Lagerlöf. Die Story ist authentisch und könnte von Kafka entliehen sein: Ein russischer Öltanker rammt nahe Stockholm ein Riff, Öl ergißt sich ins Meer. Die Schadenssumme ist so unermeßlich hoch, daß sie nur noch von der Unermeßlichkeit der möglichen Unannehmlichkeiten
In den Innsbrucker Kammerspielen hat derzeit der blanke Horror Saison! Auf Schloß Mandacrest schwelt das Unheil, im Moor heulen die Wölfe. (Bühne: Th. Richter-Forgach). Das blutende Porträt der verblichenen Lady Irma blickt strafend auf die Schloßinsassen herab, bekannte Archetypen des Grauens: Da gibt's das Faktotum mit dem Holzbein, die Haushälterin mit dem maskulinen Charme, die Lady im teuflischen Sexy-Outfit. Alle Rollen sind mit nur zwei Schauspielern - Hans Sigl, Harald Schröpfer - besetzt, die in einmaliger Verwandlungskunst den Irrsinn spielen lassen.Im gnadenlosen
Der Autor, der nun im Werkraum des Tiroler Landestheaters brilliert, ist nicht alt geworden. Er schrieb die Wirklichkeit von einer Wirklichkeit ab, die für den manisch produzierenden Senkrechtstarter, Sprachjongleur und Brachialdramatiker Werner Schwab (1958-1993) ein Gruselkabinett voller Alltagszombies war. Doch füllten seine Radikalkomödien im deutschsprachigen Bühnenraum offensichtlich eine Marktlücke. Und wenn er nicht gestorben wär', wer weiß, welch monströse Kopfgeburten seinem "Schädelfleisch" noch entsprungen wären!Vergleichsweise zahm kommt Werner Schwabs Erstling "Die