Der Schock der Ideen

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"Die Offenbarung": erster Teil einer Ballett-Trilogie in Innsbruck. Innsbruck.

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"Die Offenbarung": erster Teil einer Ballett-Trilogie in Innsbruck. Innsbruck.

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Sozusagen als Hommage an den legendären russischen Impresario Serge Diaghilev, führt der Choreograph Jochen Ulrich das Innsbrucker Tanztheater-Ensemble zur vollkommenen Verschmelzung von Bewegungsabläufen, überraschenden Bildwirkungen mit bestrickenden Licht- und Klangeffekten. Der erste Teil ("Die Offenbarung") der Tanz-Biographie über den schillernden Katalysator der modernen Kunst, "Diaghilev" (von Jochen Ulrich und Fabrice Jucquois), wird mit größter Empfindsamkeit als poetische, bedeutungsschwangere Reflexion über Leben, Sterben, Begegnungen und aufgepeitschte Emotionen nach der Musik von Rimsky Korsakow, Tschaikowsky, Gavon Bryars uund anderen erarbeitet: der tragische Tod der Mutter bei Diaghilevs Geburt, die politischen Spannungen in Rußland, Tschaikowskys Freitod, Diaghilevs revolutionäre Tanzerneuerungen, die Präsentation des Russischen Balletts und der russischen Oper in Paris. Diaghilev als Initiator russischer Malerei, Musik und Tanzkunst in Paris, der allen erstarrten Perspektiven mit einem Schlag den Schock unbekannter, beflügelter Ideen verpaßt!

Vor diesem spannenden Hintergrund entwickelt das Tanztheaterteam des Tiroler Landestheaters ein facettenreiches Ballettvokabular voll feinnerviger, aber auch sportlich-vitaler Momente. Vom klassischen Tanz inspirierte Bewegungsmuster werden mit einer lebensvollen Tanzenergie verknüpft, die fallweise auch die Rhythmik der Naturvölker einbringt - absolut modern und hinreißend!

Vor einem ästhetisch-klaren Bühnenbildentwurf in attraktiven Kostümen - die drei Diaghilevs in grellrotem Samt (Ausstattung: Alfio Giuffridas) - wird Tanzgeschehen erster Qualität zu suggestiver Einheit gebracht. Das Publikum jubelt.

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