Götter und Höhlenbären

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Siedlungsgeschichte des Alpenraumes im Innsbrucker Zeughaus.

Eine der bedeutendsten Ausstellungen zur frühen Siedlungsgeschichte des Alpenraumes zeigt rund 300 außergewöhnliche Exponate aus Museen und Sammlungen in Graubünden, Nord- und Südtirol. Bestechende archäologische Funde erzählen spannende Geschichten zur frühesten Besiedlung des Inntals, des Engadins und Vinschgaus oder Graubündens von der Steinzeit bis zu den Römern.

Knochen von Höhlenbären und Höhlenlöwen dienten vor rund 30.000 Jahren als in Holz geschäftete Geschoßspitzen zum Jagen, wie sie in der Tischoferhöhle bei Kufstein gefunden wurden. Im dortigen Höhlenlehm zählte man Knochenreste von etwa 400 Bären. Neben kleinformatigen mesolithischen Steingeräten handhabten die Menschen der Steinzeit auch die höchst innovative Fernwaffe Pfeil und Bogen. Schwingt der sesshafte Jäger und Sammler der Steinzeit meist noch sein stumpfnackiges Felsbeil, so zückt der bronze- und eisenzeitliche Siedler zur Verteidigung seines Holzhauses bereits den Dolch aus Bronze, gefunden z.B. in Ried/Oberinntal. Und wenn er seine Liebste mit einer hochmodischen Drachenkopffibel beglückt, flickt sie ihm zum Dank sein neckisches Kurzgewand mit Hilfe ihrer allerneuesten Kugelkopfnadel aus dem Vinschgau.

Das und vieles andere - Kettengeschmeide, Tongefäße, Münzen, Bronzefigürchen von Brandopferplätzen, abgeschabte Rasiermesser - gibt interessante Auskunft über den Reschenpass überschreitende Handelsbeziehungen, Kult- und Modepraktiken schon vor Bestehen der Via Claudia Augusta, auf der bald die römischen Pferde bis Augsburg dahinklappern sollten.

Zeugen der Vergangenheit Bis 9. März. Di-Sa 10-12, 14-17 Uhr, So 10-13 Uhr; Abendöffnung Do 19-21 Uhr.

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