Wunderbares Stück Frauengeschichte

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Kann frau geliebt werden, wenn sie frei bleiben will? Und wenn nicht, was dann? Auf die Liebe verzichten oder auf die Freiheit?

In "Olympe oder die letzten Worte" begegnen einander bei den Volksschauspielen in Telfs in Tirol zwei Frauen von heute: Schauspielerin die eine, Ärztin die andere. Olympe und Dorothea, unsympathische Emanzen, alle beide! Die Südtirolerin Erika Wimmer legt mit "Olympe oder die letzten Worte" ein wunderbares Stück Frauengeschichte mit literarischem Anspruch vor, eine Geschichte, die noch immer nicht zuendegeschrieben ist. Ausgehend von der Eingangsepisode blickt der Zuschauer zurück ins 18. Jahrhundert. Hier treffen wir sie wieder, Olympe und Dorothea, unsympathische Emanzen der ersten Stunde, alle beide!

Olympe des Gouges, Sufragette, Revolutionärin, Kurtisane, Theaterautorin klagte die französische Revolutionsregierung der "Despotie der Männer" an und endete 1793 durch die Guillotine. Dorothea Erxleben, gescheit und widerspenstig, war die erste Frau Deutschlands, die Vater und König überstimmte und, obwohl Mutter einer großen Kinderschar, 1754 zur Ärztin promovierte. Sie überlebte ihren Triumph nicht lange.

Lebendige Dialoge, die zum Teil Zitate aus authentischen Schriften der historischen Frauen oder über sie bringen, halten das Publikum bis zuletzt in Spannung. Flüssig inszenierte Claudia Oberleitner das packende Spiel zweier Prachtkomödiantinnen: Stephanie Brenner und Katrin Bene.

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