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Helmut Schober in Innsbruck. Seine Zentralthemen: Licht und Zeit.

Es ist der renommierte, in Mailand lebende Innsbrucker akademische Maler Helmut Schober (Jahrgang 1947), der in der RLB-Kunstbrücke mit seinen Großgemälden eine Lichtmalerei entfaltet, so geheimnisvoll und pur , dass sie an kosmische Ereignisse denken lässt. Beginnend mit Performances in den 1970ern und weiterschreitend mit figurativen Arbeiten, fand der malerisch-forschende Denker zu seinen Zentralthemen Licht und Zeit. Schobers "pure Lichtmalerei" - das versuchte Festhalten von lichtdurchwirkten Erscheinungen - entwickelte sich gegen Ende der 1980er Jahre in fortlaufender Konsequenz, jedoch außerhalb jedes regionalen und nationalen Kontextes und ist bis heute unverwechselbar geblieben. "Seit damals versuche ich die Zeit, diesen im Kosmos kreisenden Falken, ins Netz zu kriegen und seinen Abdruck wie den eines Schieferfossils festzuhalten."

Durch die documenta in Kassel (1977 und 1987) schlagartig bekannt, wurde Schober zu Biennalen in Venedig (1978, 1986) und zu zahlreichen Einzelausstellungen in Europa und Übersee geladen und erreichte rasch Anerkennung. Medialer Rang und gesellschaftliche Stellung bedeuten ihm allerdings wenig - wie Dieter Ronte, Leiter des Kunstmuseums Bonn, in seinen einführenden Worten zur Innsbrucker Ausstellung unterstreicht. Stattdessen gilt für Schober: hartes Arbeiten, Vorpreschen in neue Bereiche außerhalb der üblichen Sehgewohnheiten, Vagabundieren mit der Fantasie unter Verwendung von möglichst wenig natürlichen Farbtönen, dafür aber Gebrauch von speziellen, in Schichten aufgetragenen Farbmixturen, deren letzte Geheimnisse der Künstler natürlich nicht preisgeben will. Entstanden sind licht- und farbdurchwirkte Kunstwerke in Acryl auf Leinwand, die sich je nach Beleuchtung und Hängung, je nach Standort des Betrachters permanent verändern und sich obendrein in keine der gängigen kunsthistorischen Schubladen pressen lassen.

Die RLB-Kunstbrücke präsentiert bis eine retrospektive Auswahl von Arbeiten Helmut Schobers aus den letzten 30 Jahren. Besonders faszinierend die Werke in den monochromen Primärfarben: magisch anmutende Bildereignisse, die nicht nur wie Schmetterlingsflügel von innen heraus leuchten, sondern auch wie Vulkankrater rauschende Farbexplosionen ausspeien. Hintergründig und offen, zärtlich und kraftvoll zugleich.

Helmut Schober -

Zeit ohne Anfang

RLB - Kunstbrücke,

Adamgasse 1-7, 6020 Innsbruck

Bis 13. Februar Mo - Do 8 -16 Uhr,

Fr 8 - 15 Uhr

Tel. 0512/5305/3546

www.rlb-arts.at

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