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Der Papst hat am See Genezareth gebetet. Meine Freunde in Israel haben mir heute telefonisch berichtet, daß ganz Israel gerührt ist und tief beeindruckt.

Karol Wojtyla hat alte jüdische Schulfreunde wiedergetroffen und sie umarmt, er hat in Yad Vashem einenKranz niedergelegt und gebetet.

Eine Geste der Versöhnung und der Bitte um Vergebung für Jahrhunderte lange Verfolgung der Juden durch hohe Persönlichkeiten der Katholischen Kirche.

Bis auf ein paar fundamentalistische Verrückte - Fundis sind immer meschugge - wird die Botschaft des Pontifex überall begrüßt.

Er ist ein wahrer Pontifex - ein Brückenschlager.

Es ist zu hoffen, daß seine Worte gehört und was noch wichtiger ist, befolgt werden. Daß der jüngere Bruder zum Erstgeborenen zurückfindet, und sie sich beide des gemeinsamen Vaters erinnern, sich besinnen und Frieden schließen - Frieden nach Jahrhunderten nicht nur des Mißverständnisses. Der Verfolgung, Austreibung, des Mordes und Rufmordes.

Schluß! Schluß damit. Aber es werden Jahrzehnte vergehen, bis die Botschaft - die Saat dieser Botschaft - aufgehen wird. Bis sie auch in den dumpfen Wirtsstuben, am Stammtisch und in Bierzelten gehört wird.

Das böse, freche, mörderische Wort wird gleich verstanden, Worte der Versöhnung sickern langsam, zu langsam in die Gehirne der Hasser. Geglaubt wird ja meistens doch nur das, was einer glauben will.

Und man muß aufpassen, daß nicht Schreihälse, die von Verhetzung und Verführung leben, daß diese Zuhälter des Hasses nicht die Botschaft unterlaufen und wegescamodieren.

Roma locuta, causa finita? Nein - der Prozeß beginnt erst!

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