Die Lakonie einer hermetischen Welt

Werbung
Werbung
Werbung

So, wie sich Männer in den Filmen von Aki Kaurismäki immer die Haare glatt kämmen, bevor sie einen entscheidenden Schritt in etwas Neues wagen, tun es auch Waldemar Wikström (Sakari Kuosmanen) und Kaled Ali (Sherwan Haji) in Kaurismäkis neuem Film "Die andere Seite der Hoffnung". Wikström verlässt daraufhin seine Frau und kauft ein Gasthaus. Khaled hat sich in einer finnischen Bahnhofsdusche gerade den Dreck von seiner Flucht aus Aleppo abgewaschen - und wird ein wenig später mit Wikström an einem Tisch landen. Kaurismäkis charakteristischer Rhythmus seiner Figuren, der artifiziellen Lichteinfälle, der folkloristischen musikalischen Untermalung, des alles durchdringenden Fabrikmilieus und der seltsam pointierten Lakonie schafft eine hermetische Welt. Dass selbst diese nicht vor alltagspolitischen Ereignissen verschlossen ist, zeugt alleine schon von der politisch wie menschlich informierten Haltung des Künstlers. Und dass in ihr alle gleich sind, erst recht.

Die andere Seite der Hoffnung (The Other Side of Hope)

FIN 2017, Regie: Aki Kaurismäki. Mit Sakari Kuosmanen, Sherwan Haji. Stadtkino.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung