Ein Philosophenleben voller "Logischer Untersuchungen"

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Geboren wurde Edmund Husserl am 8. April 1859 im mährischen Ort Proßnitz als Sohn einer jüdischen Familie. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Olmütz studierte Husserl von 1876 bis 1878 in Leipzig Astronomie, Mathematik und Philosophie. Nach einem akademischen Zwischenspiel in Berlin ging Husserl nach Wien, wo er Vorlesungen des Philosophen Franz Brentano hörte. In Halle habilitierte er sich mit einer Arbeit über den Begriff der Zahl und arbeitete dort 14 Jahre als Privatdozent. In Halle entstanden auch die wichtigsten Schriften, die Husserl in der fachphilosophischen Welt bekannt machten. So verfasste er ein rund tausend Seiten umfassendes Monumentalwerk mit dem Titel "Logische Untersuchungen".

"Die Krisis" der Wissenschaften

1906 wurde Husserl als ordentlicher Professor nach Göttingen berufen, wo er entscheidende Ansätze seiner Phänomenologie entwickelte. 1916 folgte er einem Ruf nach Freiburg. Die letzten Jahre Husserls waren durch die Herrschaft der Nationalsozialisten schwer beeinträchtigt. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde dem fast 80-Jährigen das Betreten der Universität verboten. 1936 verfasste er sein letztes großes Werk "Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie", in der er sich darüber beklagte, dass "die Wissenschaft in unserer Lebensnot nichts zu sagen habe".

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