Eine entrückte Elite diniert

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Wenn eine Familie aus einem besonderen Anlass zusammenkommt, dann können Rivalität und Neid die Atmosphäre vergiften. In einem Nobelrestaurant treffen sich die ungleichen Brüder Lohman mit ihren Ehefrauen zur Lagebesprechung: Ihre Söhne haben eine Obdachlose angezündet. Oren Moverman richtet seinen Film "The Dinner" wie ein Menü an, gliedert ihn nach der Speisenfolge. Die exquisiten Gänge werden als Augenschmaus vom Maître d'hôtel zelebriert, wodurch der Kontrast zu dem ärmlichen Leben der längst abgehängten amerikanischen Unterschicht markant ins Auge sticht. Immer wieder unterbrechen Rückblenden den Fluss der Gespräche. In ihnen erinnert sich der psychisch labile Paul an Momente, die sein Versagen als Vater und Lehrer illustrieren, wohingegen sein Bruder, ein einflussreicher Kongressabgeordneter, stets kontrolliert alles überblickt. Moverman charakterisiert zugleich eine Elite, welche, den sozialen Realitäten entrückt und völlig mit sich selbst beschäftigt, ihre eigenen Interessen verfolgt.

The Dinner. USA 2017. Regie: Oren Moverman. Mit Richard Gere. Tobis. 120 Min.

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