Europas charakteristische Kulturlandschaften

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Im neu errichteten Südtrakt des Linzer Schlosses wurden rund um die Eröffnungsfeierlichkeiten zwei Naturschutzprojekte präsentiert. „Sehnsucht Natur. Landschaften Europas“ ist ein gemeinsames Projekt mit der Kulturhauptstadt Vilnius, „Das Grüne Band Europas. Grenze. Wildnis. Zukunft“ zeigt die Natur im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Ost und West.

Es sollten seit dem 15. August 1800, als ein verheerendes Feuer den gesamten Südtrakt des Schlosses, das Landhaus sowie 70 weitere Gebäude der Altstadt in Schutt und Asche legte, ziemlich genau 209 Jahre vergehen, bis der neu erbaute Südtrakt, eine elegante Konstruktion aus Stahl und Glas, am Wochenende des 4./5. Juli eröffnet werden konnte. Bereits vorher war ein gemeinsames Projekt der Kulturhauptstädte Vilnius/Litauen (mit eigenen Exponaten) und Linz der Öffentlichkeit präsentiert worden, auf das hier als Erstes eingegangen sei:

„Sehnsucht Natur. Landschaften Europas“ – Unter diesem Titel wird die Vielfalt charakteristischer Kulturlandschaften und Lebensräume von der Adria bis zur Nordsee und von den britischen Inseln bis zum Kaukasus in Originalgemälden vorgestellt. Es geht dabei nicht nur um beliebte oder ersehnte Reiseziele, sondern sehr wesentlich um Synonyme einer ganzen Skala von Gefühlen. Die mit Bedacht auf diese Vorgabe ausgewählten Beispiele entstammen zwar allen Epochen, vor allem aber dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, der Blütezeit der Landschaftsmalerei und der größten Namen ihrer Schöpfer. Die Ausstellung gliedert sich in sechs Bereiche: Ouverture (Landschaft als Symbol- und Bedeutungsträger); Nordlicht; Der goldene Westen; Wo die Zitronen blühn; Schilflieder; Eine Alpensymphonie; Europas Mitte.

Im Rahmen des Eröffnungsfestes im neuen Südtrakt am 4. Juli 2009 wurde ein schlichtweg begeisterndes internationales Naturschutzprojekt präsentiert, das die vielfältigen Landschaften und deren Natur- und Kulturwerte entlang des einstigen Eisernen Vorhangs nachhaltig sichern will – „Das Grüne Band Europas: Grenze. Wildnis. Zukunft“.

Nach aktuellem Vermessungsstand haben sich auf einer Länge von 12.500 km quer durch Europa Rückzugsgebiete für vom Aussterben bedrohte Wildtiere wie Bär, Luchs und Wolf, aber auch seltene Pflanzen erhalten, deren Wert bald nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erkannt wurde. Heute ist der Luchs in Oberösterreich wieder heimisch. Das kleine Braunkehlchen auf seinem Grenzpfahl sollte nicht übersehen werden, ist es doch dank der Aufmerksamkeit des deutschen Schülers Kai Frobel zum Symbol für das „Grüne Band“ geworden. Der Junge hatte nämlich in den 1970er Jahren entdeckt, dass 90 Prozent dieser Vögel in den Grenzanlagen lebten.

Biologische Vielfalt

Daraufhin wurden allein in Deutschland etwa 150 Naturschutzgebiete unter dem Titel „Das Grüne Band“ zusammengefasst. Der Fall des Eisernen Vorhangs machte es möglich! (Längst ist Frobel als studierter Zoologe für den Naturschutz tätig.)

Geht man von den unterschiedlichen Aspekten von der „erzwungenen Verwilderung“ aus, präsentiert die Ausstellung die kulturelle und biologische Vielfalt des Grünen Bandes vom subarktischen Lappland bis zur Schwarzmeerküste.

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