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WISSEN

Oliver Sacks

Es war ein angekündigter Tod: Mit großer Offenheit hat sich Oliver Sacks vor kurzem über das Sterben geäußert. Am 30. August nun starb der Arzt und Autor 82-jährig in New York an Krebs. In den 1970er hatte der Neurologe begonnen, populärwissenschaftliche Bücher zu verfassen; sein literarischer Erstling "Zeit des Erwachens" wurde ein Bestseller. In "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" (1985) erzählte der Sohn eines jüdischen Ärztepaares in 24 Fallgeschichten, wie wenig genügt, damit Menschen aus der vermeintlichen Normalität herausfallen. Auch mit Büchern wie "Stumme Stimmen" (1989), "Das Innere Auge"(2011) und "Drachen, Doppelgänger und Dämonen: Über Menschen mit Halluzinationen" (2013) war der schreibende Arzt erfolgreich. Erst kürzlich erschien seine Autobiografie "On the Move". Dort finden sich nicht nur Patientengeschichten, sondern auch Einblicke in sein Privatleben, etwa die lange Zeit der Einsamkeit oder die familiären Schwierigkeiten aufgrund seiner Homosexualität.

MUSIK

Seiji Ozawa, 80

Als 2010 Speiseröhrenkrebs festgestellt worden war, gab er seinen Posten des Musikdirektors der Wiener Staatsoper auf und zog sich aus dem Konzertbetrieb zurück. Doch schon 2013 kehrte er ans Pult zurück. Vor einem Monat erlitt er einen Knochenbruch und musste drei Wochen pausieren. Geboren 1935 in der damals japanisch besetzten Mandschurei, erhielt Ozawa in Tokio Klavierunterricht. Nach einem Sportunfall, bei dem er sich vier Finger brach, wechselte er zu Komposition und Dirigieren. Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt mit dem Japan Philharmonic Orchestra wurde der 24-Jährige bereits als großes Talent gefeiert. Er arbeitete mit Leonard Bernstein in New York, mit Herbert von Karajan in Berlin. Von 1973 bis 2002 leitete Ozawa das Boston Symphony Orchestra, ab 2002 war er Musikdirektor der Staatsoper. Am 1. September feierte er den 80. Geburtstag. |

KULTUR

"Tractatus" an Ulrich Greiner

Den diesjährigen Essay-Preis "Tractatus" des "Philosophicum Lech", mit dem Wissenschaftsprosa und philosophische Essayistik ausgezeichnet werden, erhält der Literaturkritiker und ehemalige Feuilletonchef der Zeit Ulrich Greiner, dessen Studie "Schamverlust. Vom Wandel der Gefühlskultur" damit ausgezeichnet wird. Der Preis wird am 18. September im Rahmen der Veranstaltung "Philosophicum Lech" verliehen.

FILM

Peter Kern

Er gerierte sich als Enfant terrible der Filmszene und verfiel immer wieder der Leidenschaft zur Selbstinszenierung. Dennoch gehörte Peter Kern, der am 26. August 66-jährig verstarb, zu den Originalen des österreichischen Films, dessen ausschweifender Genius gerade in seinem jüngsten Film "Der letzte Sommer der Reichen" (2015) noch einmal aufblitzte. Genial auch, wie er zur Werbung für "Blutsfreundschaft" (2009) Sujets einer Partei namens RWT ("Rotweißrot bis in den Tod!") mit Forderungen wie "Soziale Wärme statt Woarme" und "Islam bleib daham" in den Zeitungen schaltete.

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