Illustrator von Format

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Sehenswerte Schau über den Jugendstilkünstler E.M. Lilien.

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Sehenswerte Schau über den Jugendstilkünstler E.M. Lilien.

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Seinen Namen kennen nur wenige, seine Buchillustrationen, Ex Libris, Zeichnungen und Lithografien aber gelten als Höhepunkte der Jugendstil-Illustrationskunst und sind begehrte Sammelobjekte. Ephraim Moses Lilien (1874-1925), "Gründer der jüdischen Kunst", gilt derzeit eine sehenswerte Ausstellung im Jüdischen Museum Wien. Der in ärmlichen Verhältnissen in Galizien Geborene studierte in Krakau und München, betätigte sich als Fotograf und Illustrator und fand schließlich Anschluß an zionistische Kreise in Berlin. Mit der Illustration von Börries von Münchhausens Balladensammlung "Juda" - perfekter Jugenstilgraphik - fand er erste Anerkennung.

Um die schöpferischen und künstlerischen Kräfte des Judentums zu aktivieren, gründete er gemeinsam mit Martin Buber und anderen den "Jüdischen Verlag" in Berlin. Die Ausstellung zeigt Beispiele seiner an Aubrey Beardsley erinnernden Buchausstattungen zu "Liedern des Ghetto", zu Gabriele d`Annunzios "Gesängen". Zahlreiche Ex Libris, unter anderem für Stefan Zweig oder Martin Buber,Titelblätter für Zeitschriften begeistern durch treffende Stilisierung und phantasievolle Ornamentik.

Lilien engagierte sich für die Gründung einer Kunstgewerbeschule in Jerusalem und arbeitete dort zeitweise als Assistent. Zwischen 1908 und 1912 schuf er Illustrationen für eine mehrbändige Bibelausgabe, mit deren klarer Bildsprache und dekorativer Symbolik er künstlerisch auf der Höhe seiner Zeit steht.

1915 wurde Lilien als Freiwilliger Offizier im Kriegspressequartier der österreichisch-ungarischen Armee. In dieser Eigenschaft war er für die Filmaufnahmen anläßlich des Staatsbesuches von Kaiser Karl und Kaiserin Zita in Konstantinopel im Mai 1918 zuständig - eine Kopie dieser frühen filmischen Rarität ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.

1925 stirbt Lilien und wird in seinem Wohnort Braunschweig begraben, wohin diese Schau anschließend gehen wird.

Bis 10. Jänner 1999.

Jüdisches Museum der Stadt Wien. Dorotheergasse 11, Tel. (01) 5350431.

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